Es war ein wichtiger Meilenstein, als man der von Schädlingen und neuen Krankheiten geplagten europäischen Weinindustrie Ende des 19. Jh. die Vorzüge von sogenannt interspezifischen Sorten darlegte. Darunter verstand man hybride Kreuzungen zwischen den europäischen Reben der Gattung vitis vinifera mit der amerikanischen vitis rupestris. Die Weine waren zwar nicht überzeugend, schmeckten teilweise sogar regelrecht scheusslich, dennoch machten sie Mut, weil sie unüberwindlich scheinende Probleme lösten. Um das besser zu verstehen, muss man sich in die damalige Zeit zurückversetzen . Die Reblaus wütete seit mehreren Jahrzehnten und mutierte zum Totengräber weiter Rebflächen in Europa. Und als wäre das nicht genug, verbreiteten sich parallel weitere Plage in Windeseile : der Echte und der Falsche Mehltau. Es brauchte Jahre der Forschung (u. a. auch unter Hermann Müller-Thurgau in Wädenswil), bis man die Zusammenhänge begriff. Die Reblaus wurde in Schach gehalten, indem man Europäerreben auf amerikanische Unterlagen pfropfte. Beim Mehltau und später auch ...
Exklusiv
Sie möchten weiterlesen? Bitte melden Sie sich dafür an.
Anmelden