© U. Prechsl

Alternaria: Was war zuerst, Fleck oder Pilz?

Für Alternaria-Blatt- und Fruchtflecken werden Alternaria-Pilze verantwortlich gemacht, eine Pilzgattung, die mehrere Arten und Typen beinhaltet. Zudem sind sie bei mehr als 100 verschiedenen Nutzpflanzen eine bedeutende Krankheit, die sich beim Apfel global auszubreiten scheint. Trotz ihrer Bedeutung existieren einige fundamentale Widersprüche zu den Ursachen dieser Krankheit.

Artikel von:
Ulrich Prechsl
Versuchszentrum Laimburg (I)
Thomas Facchini
Versuchszentrum Laimburg (I)
Markus Kelderer
Versuchszentrum Laimburg (I)
Claudio Casera
Versuchszentrum Laimburg (I)
Werner Rizzolli
Versuchszentrum Laimburg (I)
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 15 / 2023 , S. 22
In Südtirol und Norditalien ist diese Krankheit seit rund 40 Jahren ein Problem. Der Verlust von Wirkstoffzulassungen (z.B. Mancozeb) und die Abnahme der Wirksamkeit wichtiger Wirkstoffe (z.B. Iprodion) verschärften die Situation. Die Notwendigkeit, nach alternativen Bekämpfungsmethoden zu suchen, lag auf der Hand und so wurde und wird am Versuchszentrum Laimburg (I) viel Forschung zum Thema Alternaria beim Apfel betrieben.

Fungizidfreie Strategie

Ein wichtiges Forschungsergebnis war die Entwicklung einer fungizidfreien Behandlungsstrategie (ohne synthetisch-organische Fungizide), die bereits 2020 in Obstbau Weinbau (Fachmagazin des Südtiroler Beratungsrings, Anm. der Red.) (5), S. 20–24, vorgestellt wurde (Alternaria-Blattflecken fungizidfrei in Schach halten). Sie basiert auf vorbeugenden Blattdüngerbehandlungen (eigene Mischung, s. Tab.) die den Befall mit Blatt- und Fruchtflecken um rund 70% bzw. 50% reduziert. Das ist vergleichbar mit der Wirkung von Fungiziden (Difenoconazol und Kaliumphosphonat).

 

Damit sind wir beim zentralen Punkt. Bis jetzt wurden die Alternaria-Blatt- ...