Schäden durch Sonnenbrand. (© Agroscope)

Arbeiten im Rebbau Mai/Juni 2025

Aktuell: Problem «Sonnenbrand und Pilze», angepasste Rebsorten und erforderliche Massnahmen.

Artikel von:
Thierry Wins
Agroscope
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 07 / 2025 , S. 24

Von Sonnenbrand und Pilzen

Langanhaltende, extreme Hitze- und Trockenperioden einerseits und ungewöhnlich hohe Niederschlagsmengen andererseits stellen den Weinbau vor grosse Herausforderungen. Schäden durch Sonnenbrand an Trauben können aufgrund nachfolgender Fäulnis immense Ausmasse annehmen. Witterungsbedingt sind daher die Erträge als auch die Weinqualität einer doppelten Gefahr ausgesetzt. Seit den 1990er-Jahren treten vermehrt Sonnenbrandschäden auf (Einstiegsbild). Häufig hohe Temperaturen und intensive Sonneneinstrahlung führen zu erheblichen Ertragsverlusten. Gleichzeitig begünstigt der Klimawandel die Ausbreitung mikrobieller Schaderreger wie Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea, Abb. 1). Abb. 1: Botrytis. (© Agroscope)   Ursachen sind Sonnenbrand, Abquetschungen der Beeren, vorangegangener Befall durch Echten Mehltau, Vogel- und Insektenfrass sowie die Eiablage der Kirschessigfliege, die zu Verletzungen der Beerenhaut führen. Die dadurch geöffneten Eintrittspforten fördern nebst Fäulnis auch Erreger der Grünfäule (Penicillium expansum) und Essigsäurebakterien.

Chancen durch klimatisch angepasste Rebsorten

In einem Versuch des DLR Rheinpfalz wurden in den Jahren 2021 und 2022 die Sorten Riesling und Calardis blanc miteinander verglichen. ...