Arbeiten im Rebberg: Mai 2021

Die gut verholzten Reben haben die nötigen Stickstoffreserven im Herbst eingelagert. Diese Reserve genügt nun im Frühling für einen zügigen Austrieb.


Thierry Wins
Agroscope

Stickstoffbedarf der Reben und Pflanzen von Reben 

Ab der Entwicklung des 5./6. Blattes übernimmt der Boden die Versorgung. Der reichlich vorhandene Luftstickstoff und die ständige Produktion von Ammonium und Nitrat bei der Verrottung von organischem Material fördern nun das schnelle Wachstum. Für diese Aktivierung ist ein «lebender» Boden äusserst wichtig. Dieser Bedarf an Stickstoff nimmt ­während der Vegetation mehr und mehr zu. Ein erster Höhepunkt wird auf die Blüte hin erreicht.


Auswirkungen N-Mangel

Die vergangenen Vegetationsperioden und letztmals die Schnittarbeiten im Winter lassen den Stickstoffbedarf der Reben beobachten. Stickstoffmangel zeigt sich durch gelbliche Blätter, ­Rotverfärbung der Blattstiele, unverholzte Sprosse und allgemein schwachen Wuchs. Ebenfalls gut zu erkennen ist der sich verändernde Blattwinkel zum Stiel. Im Keller können Gärstörungen und die Entstehung der untypischen Alterungsnote (UTA) den Stickstoffmangel im Rebberg anzeigen.

Je nach Bedürfnis der einzelnen Parzelle kann die Rebe durch eine zusätzliche mineralische Stickstoffdüngung versorgt werden. Die obere Grenze der Normdüngung von 50 ...