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BDW-Delegierte tagten auf den Zürcher Weinschiffen

An der ordentlichen Delegiertenversammlung des Branchenverbandes Deutschschweizer Wein (BDW) in Zürich wurde erstmals durch die Delegierten ein Budget mit mehr als einer Million Franken genehmigt.

Artikel von:
Roland Müller

Am 7. November fand die Herbstversammlung der BDW-Delegierten auf der «Panta Rhei» an der Expovina statt. Der zweite Teil der Tagung war auch für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich. Viele dem BDW nahestehende Personen nutzten diese Möglichkeit und verbanden die Sitzung mit einem Besuch der Weinschiffe.

Einleitend zur Eröffnung sprach Verbandpräsident Martin Wiederkehr (Abb. 1) von einem eher günstigen Umfeld, dies auch im Hinblick auf die erfolgten Parlamentswahlen. Mit den Gewählten dürften die Anliegen des Deutschschweizer Weins gut vertreten sein.

Abb. 1: Verbandspräsident Martin Wiederkehr. (© Roland Müller)

 

Dennoch warnt Wiederkehr: «Wir müssen uns in Zukunft wehren, es gibt viele politische Verstösse. Es muss uns gelingen, alle Strömungen unter einen Hut zu bringen.» Gemeint war u.a. das drohende Unheil bezüglich der gesundheitlichen Diskussionen rund um den Alkoholkonsum, welche auch vor dem Wein nicht haltmachen. Hier forderte Wiederkehr aktiven Widerstand und geschlossene Reihen, um sich den aufziehenden düsteren Wolken zu stellen. Geschäftsführer Jürg Bachofner zog über das bald ablaufende Jahr ebenfalls eine erfreuliche Bilanz und resümierte viele gute besuchte Veranstaltungen. Er erinnerte an den Weingipfel am Plantahof in Landquart und den Berufsbildnertag, der von 50 Personen besucht wurde. Am Tag der offenen Weinkeller hatten sich aus der Deutschschweiz 215 Betriebe beteiligt. Zugleich konnte sich der BDW an der OLMA gut in Szene setzen. Von einem sehr erfolgreichen Auftritt sprach Bachofner auch anlässlich der «Gout & Terroirs» in Bulle, an der 2024 das Fürstentum Liechtenstein Gastregion sein wird.

Finanzen im Lot

Erstmals wird im Budget 2024 bezüglich der Erträge die Millionengrenze überschritten. Die Verbandsbeiträge bleiben wie im laufenden Jahr unverändert, wobei der Branchenbeitrag der Kantonalverbände Fr. 130.–/ha beträgt und für den Werbebeitrag an die Swiss Wine Promotion (SWP) weitere Fr. 100.– eingezogen werden. Gesamthaft rechnet man mit Mitgliederbeiträgen im Umfang von Fr. 608 600.–. Weitere 77 000 Franken werden Teilnehmenden von den verschiedenen Aktivitäten beisteuern und Fr. 32 5000.– werden als Werbebeiträge der SWP erwartet.  Für Events sind Ausgaben von Fr. 310 500.­­– geplant und gesamthaft erwartet man einen positiven Abschluss von Fr. 53 400.–.

Noch ist unsicher, ob die zusätzlichen 6.2 Mio. Franken für die Absatzförderung von Wein auch 2024 fliessen werden. Derzeit sind diese Gelder aus dem Budget des Bundes gestrichen worden.

Weinbauzentrum

Traditionell wird an der Herbstversammlung auch das Geschäftsjahr für das Weinbauzentrum Wädenswil (WBZW) resümiert. VR-Präsident Kaspar Wetli (Abb. 2) hielt fest: «Wir sind grundsätzlich mit dem WBZW auf einem guten Weg. Anfangs 2024 wird die Geschäftsleitung verkleinert, die Projektarbeiten werden ausgebaut. Zudem erfolgt eine Konzentration auf die Bereiche Rebbau und Weinbereitung.»

Abb. 2: VR-Präsident Kaspar Wetli. (© Roland Müller)

 

Weiter vermeldete er, dass der bisher als Kellermeister bei der Staatskellerei Rheinau tätigte Fabio Montalbano zum Team in Wädenswil stossen werde. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Forschungsinstitutionen hat man diverse Projekte aufgegleist: Bei «InnoPiwi» werden neue Sorten und im Rahmen von «Vitiprotect» wird der Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Verringerung des Pflanzenschutzeinsatzes getestet. Ausserdem stehen Branchenprojekte mit diversen Kantonen auf der Agenda.

BDW-Tag an der Agrovina 2024

Weiterbilden, inspirieren lassen und netzwerken in einem: Deutschschweizer Winzerinnen und Winzer treffen sich in Martigny (VS) an der Agrovina. Die Schweizer Leitmesse für Önologie, Wein- und Obstbau findet vom 23. bis 25. Januar 2024 in Martigny statt und der BDW lädt seine Mitglieder am 24. Januar zum BDW-Tag ein.

Kommen Sie an den gemeinsamen Stand des BDW und der Obst+Wein, geniessen Sie ein Glas Wein und versuchen Sie Ihr Glück am legendären Glücksrad, wo es tolle Preise zu gewinnen gibt.

Die An- und Abreise per Bus wird je nach Distanz zwischen 25 und 50 Franken betragen, der Messeeintritt wird von der Agrovina gesponsert, am 23. Januar wird es eine offizielle Begrüssung mit Apéro geben. Die Kosten für die Übernachtung belaufen sich auf Fr. 110.– bis 190.– (je nach gewählter Kategorie), Abend- und Mittagessen gehen zu Lasten der Teilnehmenden.

Anmeldung bis 15. Dezember 2023 via Online-Anmeldeformular.

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