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Berauschend alterungsfähig: der Räuschling

Anlässlich des Swiss Wine Tastings vom 25. August im Zürcher Kunsthaus konnten Fachleute und Interessierte Räuschling-Weine aus acht Jahrzehnten des Hauses Schwarzenbach aus Meilen verkosten.

Artikel von:
Markus Matzner
Chefredaktor O+W
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 12 / 2024 , S. 14
Das Swiss Wine Tasting ist eine unbestrittene Leistungsschau des Schweizer Weins. 148 Winzerbetriebe zeigen ihr Schaffen, dazu kommen weitere Spezialschauen wie z. B. der Swiss Wine Vintage Award, der dem Jahrgang 2014 gewidmet war. Sicher einer der Höhepunkte des heurigen Anlasses war die exklusive Verkostung von insgesamt 15 Weinen der Traubensorte Räuschling von 2022 bis zurück ins Jahr 1942 (!). Gastgeber Hermann «Stikel» Schwarzenbach und sein Sohn Alain, der seit 2016 die Geschicke des Weinguts mit seiner Partnerin Marilen Muff leitet, führten mit Witz und Charme durch die önophile Zeitreise. Ergänzt wurde das Fachpodium durch Moderator Rudolf Trefzer und dem «wandelnden Weinlexikon» und Ampelographen José Vouillamoz. Er war denn auch wertvoller Informationslieferant und konnte Herkunft und Verbindungen dieser 1546 erstmals erwähnten Traubensorte liefern. So stammt der Räuschling beileibe nicht vom Zürichsee, was sein Synonym «Zürcher Rebe» plausibel gemacht hätte. Tatsächlich «wanderte» er von der Rheinland-Pfalz aus gegen Süden, «strandete» zuerst im Elsass, ...