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Bérudge: Produzierende wollen eine neue AOP

Anfang Februar hat sich die Vereinigung der Bérudge-Produzierenden auf ein Pflichtenheft geeinigt. Nun geht das Gesuch zum Bundesamt für Landwirtschaft (BLW). Einige Brenner aus dem Berner Seeland stehen dem Vorhaben jedoch kritisch gegenüber.

Artikel von:
Kaspar Keller
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 06 / 2025 , S. 18
Die Bérudge ist eine kleine, rötliche und süsse Brennpflaume, die besonders rund um das Gebiet Neuenburger-, Bieler- und Murtensee wächst. Auf eine bis zwei Hektaren schätzt Dominique Ruggli die angebaute Fläche, dazu kommen einzelne Bäume in Privat­gärten. Während die Mehrheit der in der Schweiz hergestellten Weine ein AOC-Label (Appellation d’Origine Contrôlée) tragen, gibt es aktuell nur vier AOP-Edelbrände (Appellation d‘Origine Protégée): Rigi/Zuger Kirsch, Abricotine, Eau-de-Vie de Poire du Valais und Damassine aus dem Kanton Jura. Letztere wird aus der Pflaumensorte Damasson rouge gebrannt. «Genetisch ist sie identisch mit der Bérudge», sagt Dominique Ruggli. Ruggli arbeitet seit 27 Jahren im Landwirtschaftlichen Institut Grangeneuve (FR) als Berater für Obstbaubetriebe. Er war massgeblich an der Erarbeitung der Poire à Botzi AOP beteiligt. Die Verarbeitung und der Verkauf der «Büschelbirne» unter dem AOP-Label ist auf den Kanton Freiburg beschränkt. Nun arbeitet er, gemeinsam mit Brennereien und Obstbaubetrieben aus der Region, an einer AOP für den Bérudge-Edelbrand. Am ...