Berufsbildnertagung Weinberufe

Am Freitag, 11. März 2022 fand am Strickhof Wädenswil die Berufsbildnertagung der Weinberufe statt – zum ersten Mal im neuen Schulhaus auf dem Campus Grüental.


Remo Walder, FG Berufsbildung
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 05 / 2022 , S. 22

Vierzig Berufsbildende und Prüfungsexpertinnen und -experten wurden über wichtige aktuellen Themen informiert. Dazu gehörten Neuigkeiten aus der Berufsfachschule (Remo Walder) und aus der Branche (Martin Wiederkehr und Jürg Bachofner vom Branchenverband Deutschschweizer Wein BDW sowie Matthias Tobler von der Vereinigung Schweizer Weinhandel VSW). 

Die Schwerpunkte waren:

  • Totalrevision Grundbildung (Matthias Tobler; Susi Steiger-Wehrli): Aktuell werden die Inhalte des Bildungsplans überarbeitet. Angestrebt wird ein neues Ausbildungssystem mit einer neuen Berufsbezeichung (Weinfachmann/-frau EFZ), nach drei Ausbildungsjahren kann eine der beiden Fachrichtungen abgeschlossen werden (Winzer oder Kellerwirtschaft). In einem vierten 
Jahr kann in der anderen Fachrichtung die Ausbildung vervollständigt werden. Ziel ist eine Einführung ab 2024.
  • Fachbewilligung (FaBe) Pflanzenschutz (Remo Walder für Carine Théraulaz): Aktuell in der Vernehm­lassung ist die Umsetzung der neuen FaBe. Diese soll weiterhin Bestandteil der Winzerausbildung sein und als Voraussetzung für den Kauf und die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln gelten. Nach einer Übergangsfrist bis 2026, während der bestehende FaBes erneuert werden können, sollen diese nach jeweils acht Jahren durch Wiederholungskurse aufgefrischt werden müssen.
  • Fallbeispiele aus der Praxis (Robin Haug): Im Rahmen einer fiktiven Geschichte wurde vermittelt, was in der praktischen Ausbildung auf dem Betrieb alles schief laufen kann. Diese Sensibilisierung schuf die Grundlage für weiterführende Diskussionen.
  • Berufsbildungspraxis/Checkliste für Ausbildende (Gianmarco Ofner): Die Checkliste soll die Berufsbildenden in der Arbeit mit den Lernenden unterstützen und auf wichtige Werkzeuge wie die Planung der Lerndokumen­tation und den Bildungsbericht, 
hinweisen. Diese beiden Dokumente helfen, die Lernentwicklung festzu­halten und Massnahmen abzuleiten. Sie sind damit auch eine wichtige Grundlage für Gespräche mit den Lernenden.

Die Tagung wurde von der FG Berufs­bildung erstmals im neuen Schulhaus Grüental organisiert, das die Tagungsteilnehmenden kennenlernen und besichtigen konnten. 

Die Tagung war ein voller Erfolg. Der Strickhof konnte mit der Veranstaltung erste Erfahrungen sammeln, inwiefern der neue Standort auch während des laufenden Schulbetriebs als Treffpunkt für Austausch und Vernetzung genutzt werden kann.

Titelbild

Auch Ausbildende drücken ab und zu die Schulbank: Neuerungen im Bildungsplan der Winzerausbildung. (© SZOW) 


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