Um die letzte Jahrtausendwende hat die Entwicklung von molekularbiologischen Methoden zum Nachweis von bestimmten Erbgutabschnitten die Etablierung der markergestützten Selektion ermöglicht. Dadurch konnte in der Apfelzüchtung die grosse Zahl an Kreuzungsnachkommen effizient auf die aussichtsreichen Selektionen eingegrenzt werden. Nun steht mit CRISPR/Cas ein weiteres, vielversprechendes molekularbiologisches Instrument vor der Tür. Im Gegensatz zu herkömmlichen, oft zufällig wirkenden Werkzeugen der Pflanzenzüchtung kann mit CRISPR/Cas durch die sogenannte Genom-Editierung die Erbsubstanz an einer vorbestimmten Stelle gezielt verändert werden. Dies könnte für die Apfelzüchtung besonders interessant sein, da durch die lange juvenile Phase und die durch die Selbstinkompatibilität erzwungene Fremdbefruchtung der Züchtungsprozess einer neuen Sorte oft lang und mit viel Aufwand verbunden ist.
CRISPR/Cas ist ein adaptives Immunsystem der Bakterien
Bakterien können in der Natur von virusähnlichen Pathogenen, den sogenannten Phagen, befallen werden. Bei der Infektion geben die Phagen ihr Erbgut in die Bakterien ab. Damit manipulieren die Phagen das Bakterium so, dass dieses ...
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