© Jacqueline Achermann

Das grosse «Fehlerkabinett»: Sensorische Produktfehler erkennen und verstehen

Fehler bei Wein und in der Obstverarbeitung trüben nicht nur den Genuss, sondern können erhebliche wirtschaftliche Folgen haben. Sie entstehen durch chemisch-physikalische Prozesse, mikrobielle Einflüsse oder technologische Faktoren und sind in der Qualitätskontrolle oftmals eine Herausforderung. Eine zuverlässige Erkennung ist daher entscheidend. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die häufigsten Fehler, ihre Ursachen und sensorischen Merkmale.

Artikel von:
Jonas Inderbitzin
Agroscope, Wädenswil
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 04 / 2025 , S. 8
Stellen Sie sich die folgende Szene vor: Der Gastgeber öffnet mit sichtlicher Vorfreude eine Flasche Wein, schenkt sich einen kleinen Schluck ein und hebt das Glas prüfend an die Nase. Doch anstelle des erwarteten Genusses überrascht ihn ein irritierender, schwer greifbarer Geruch. Ein Hauch von feuchtem Keller? Ein Anflug von Essig? Die anfängliche Freude weicht fragenden Blicken – und schon beginnt das Rätselraten in der Runde. Liegt ein Fehler vor? Wenn ja, welcher? Trotz der hierzulande hohen Produktqualität lassen sich sensorische Fehler nicht vollständig vermeiden. Sie können auf unterschiedlichste Weise entstehen und sich in vielfältigen Wahrnehmungen bemerkbar machen. Da einige der Fehlerarten sowohl in Fruchtsäften als auch Fruchtweinen, Wein, Spirituosen und Essig auftreten, wird im Folgenden eine umfassende Übersicht für diese Produkte gegeben. Die Informationen sowie die sensorischen Beschreibungen der Fehler stützen sich auf die aufgeführte Fachliteratur und unveröffentlichte Präsentationen von Daniel Pulver (2012 und 2024) und Jürg Gafner (2016).

Systematik sensorischer Fehler

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