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Der Piwi-Winkelried vom Sempachersee

In einem Landstrich, in dem es noch vor dreissig Jahren kaum Reben gab, herrscht heute «önophile» Aufbruchstimmung. Zu verdanken ist sie dem Zentralschweizer Rebbaukommissär Beat Felder, der sich unentwegt für Piwi-Weine stark macht. Nun rückt seine Pensionierung immer näher, was ihn nicht daran hindert, neue Projekte aufzugleisen.

Artikel von:
Markus Matzner
O+W
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 15 / 2023 , S. 19
Arnold von Winkelried soll 1386 in der Schlacht bei Sempach mit heroischem Einsatz seinen Truppen einen Durchbruch gegen die habsburgischen Reihen ermöglicht haben. Damit wendete sich das Blatt und die Eidgenossen erlangten gegen die Habsburger einen wichtigen Sieg. In der Folge konnten sie sich als noch junge Regionalmacht weiter etablieren. Soweit der Schulstoff. Dass die ganze Sache weit komplizierter und die sogenannten Österreicher eigentlich Aargauer waren, geschenkt. Ebenso, dass es die Figur Winkelried möglicherweise gar nicht gegeben hat, sondern erfunden wurde, um die eidgenössische Tugend «einer für alle» zu personifizieren: ebenfalls geschenkt. Dennoch hat sich bis heute das Bild dieses Helden erhalten und es wird stets gebraucht, wenn sich einer über die Massen für andere einsetzt. Ohne die historischen Bezüge überstrapazieren zu wollen, erscheint es doch einigermassen witzig, dass keine drei Kilometer vom Schlachtfeld entfernt ein Mann vom Sempachersee an einer Stelle Reben pflanzt, die noch vor wenigen Jahren als komplett ungeeignet ...