© Archiv Firma G. Vogel

Der St. Magdalener und die Schweiz

Wie sehr eine weinbauliche Region mit dem Absatz ins Ausland auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist, zeigt ein Blick in das kürzlich erschienene Buch «St. Magdalener – der Wein aus Bozen». Schweizer Weinkonsumierende spielten hier eine zentrale Rolle.

Artikel von:
Markus Matzner
O+W
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 01 / 2024 , S. 12
Seit bald 200 Jahren gibt es in der Gegend von Bozen (I) einen Wein, der «St. Magdalener» genannt wird. Er ist eine Cuvée aus mehreren Vernatsch-Sorten (Abb. 1) und enthält bis zu 15 % Lagrein, heute auch Pinot noir. Gerade weil die genetische Unterscheidung der verschiedenen Vernatsch-Sorten bis heute nicht restlos geklärt ist (siehe rote Box unten), bildete sich in früheren Jahrhunderten ein Sammelbegriff für diesen Wein heraus, der seine Herkunft aus der Region Bozen erklärte. Im Mittelalter nannte man den Wein der Einfachheit halber «Bozonarium» und tatsächlich finden sich Urkunden, dass bereits im Jahr 955 dem Kloster St. Gallen eine Ladung desselben geschenkt wurde. Später tauchte er in vielen Schriften als wertvoller Wein auf und gelangte in die Gläser gekrönter Häupter wie hoher Kleriker. Abb. 1: Typische Pergelerziehung für den Vernatsch. (© O+W)  

Beziehung zur Schweiz

Gerade die Beziehung zur und in die Schweiz erreichten einige ...