«Der Verdrängungskampf auf dem Getränkemarkt ist riesig»

Die Apfelernte ist bald im Trockenen und die Qualität ist gut. Dennoch ist die Stimmung bei den Produzentinnen und Produzenten nicht ungetrübt. Aufgrund eines Absatzstaus im Bereich des Apfelsafts, der bereits auf das Jahr 2018 zurückgeht, sind die Lager der Mostereien nach wie vor gut gefüllt. Nun müssen die Obstbauern mit einer Rückstellung klarkommen, die ins Geld geht. Der Geschäftsführer des Obstverbands, Jimmy Mariéthoz, spricht über die Anstrengungen, das Apfelsaft-Problem in den Griff zu bekommen.


SZOW

Herr Mariéthoz, der Schweizer Obstverband (SOV) rechnet mit knapp 80 000 Tonnen Mostobst. Die Qualität der Früchte ist gut bis sehr gut. Dennoch gibt es ein Problem: Die Lager sind aufgrund der Rekordernte 2018 noch voll. Wie konnte das passieren?

Jimmy Mariéthoz: 2018 war ein aussergewöhnliches Erntejahr. Die Ernte war rund doppelt so hoch wie im Durchschnitt. Es versteht sich von selbst, dass sich diese Menge nicht problemlos absetzen lässt. Herr und Frau Schweizer trinken nicht plötzlich doppelt so viel Apfelsaft, nur weil die Ernte höher war.

 

Erstaunlicherweise ist nicht nur ein Teil  der Rekordernte 2018 noch vorhanden, sondern auch die Ernte des letzten Jahres. Wie kam es zu diesem Stau?

Der Grund für den Stau ist eine Kombination verschiedener Faktoren. Einerseits sinkt der Konsum von reinem Apfelsaft seit einigen Jahren stetig, andererseits sind die Lager aufgrund der Rekordernte 2018 gut gefüllt. Die Mostereien sind zwar innovativ und investieren in verschiedene Produkte wie ...