«Unsere Welt steht Kopf», sagte Jürg Hess, Präsident des SOV, in seiner Begrüssung und spielte damit auf die gewaltigen Herausforderungen an, die der Ukrainekrieg für den Obstbau mit sich bringt. Gleichzeitig betonte er die Bedeutung einer geschlossenen Branche zur Bewältigung ebendieser Herausforderungen. Dank gemeinsamer Anstrengungen konnte der Obstbau auch im vergangenen Jahr die Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen Produkten beglücken.
Rückblick auf ein gutes Obstjahr
Direktor Jimmy Mariéthoz durfte auf ein intensives Jahr zurückblicken. Trotz Hitzeperioden war das Obstjahr gut und die Erträge durchschnittlich. Er hob die erfolgreiche Einführung der nationalen Branchenlösung «Nachhaltigkeit Früchte» hervor, die dank gemeinsamer Anstrengungen von Handel und Produktion in Rekordzeit umgesetzt wurde. Die Branche produziert fortan noch nachhaltigeres Kernobst und erzielt dadurch Mehrerlöse in der Höhe von insgesamt sieben Millionen Franken. Ein weiterer Höhepunkt war die erstmalige Durchführung von Schweizermeisterschaften im Obstbau an den SwissSkills. Sie sind Beleg für die Wichtigkeit, die der Obstbau einer professionellen Grundausbildung und der Nachwuchsförderung zumisst. Die Delegierten genehmigten den Tätigkeitsbericht und die Gesamtrechnung diskussionslos.
Innovationen im Obst- und Gemüsebau
In den letzten Jahren investierte der SOV intensiv in die Vernetzung der Akteure aus Praxis, Bildung, Beratung und Forschung. Mit dem Projekt Agri-Photovoltaik konnten im Rahmen des Kompetenznetzwerks Obst und Beeren bereits erste vielversprechende Versuche lanciert werden. Gastreferent Christoph Carlen, Geschäftsleitungsmitglied bei Agroscope, gab einen spannenden Einblick in die aktuellen Projekte des nationalen Forschungsinstituts. Er betonte dabei die Wichtigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Forschung und Produktion.
Angemessene Deckung der Produktionskosten
Die steigenden Produktionskosten werden den Verband auch im laufenden Jahr beschäftigen. Der SOV setzt sich daher für faire und nachhaltige Produzentenpreise ein, um die Zukunft der Branche zu sichern. Ein weiteres Augenmerk legt der Verband auf die enge Begleitung der Ernährungsstrategie des Bundes. Insbesondere die Diskriminierung von Saftprodukten im Nutri-Score will er durch Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit verhindern.