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Geht‘s dem Weingenuss an den Kragen?

Eindrücke von einem Kongress, der sich mit der komplexen Frage beschäftigte, was gesundes Essen und Trinken bedeutet. Am «Lifestyle, Diet, Wine and Health Congress» in Rom wurde versucht, Argumente gegen die weltweit übliche Schwarzweiss-Malerei in Sachen Gesundheit zu finden. Das Unterfangen fand unter Gleichgesinnten statt. Schade, dass damit kaum eine kontroverse Diskussion entstehen konnte.

Artikel von:
Markus Matzner
Chefredaktor O+W
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 06 / 2025 , S. 8
«Diaita» würde im alten Griechenland «guter Lifestyle» bedeuten, erklärte der als Gast geladene Master of Wine Gabriele Gorelli während seiner Rede. Damit wollte er aufzeigen, dass die Art, wie wir essen und trinken (= Diät), mindestens so kulturell geprägt ist, wie die Zubereitung der Speisen selbst. Wenn somit Abermillionen von Leuten weltweit massiv zu viel Fett und Zucker zu sich nehmen und dadurch ernsthaft ihre Gesundheit gefährden (Stichworte Adipositas und Diabetes Typ 2), ist das ebenso kulturgeprägt wie die Frage, welche Mengen an Alkohol bekömmlich sind. Aber in der heutigen Zeit seien differenzierte Betrachtungen nicht mehr opportun, beklagten mehrere der anwesenden Wissenschaftler, so auch der kroatische Pharmakologe Mladen Boban, der den Faden sogar noch weiterspann und auch religiöse Prägungen (das Christentum sei weinaffin, der Islam nicht) in die Diskussion einwarf. Jedoch, und das sei nicht verschwiegen, praktisch alle hier dozierenden Fachleute präsentierten ihre Erkenntnisse, indem sie letztlich ausgeklügelte statistische Auswertungen ...