Heidelbeerproduktion am Scheideweg?

Anlässlich der Thurgauer Heidelbeertagungen am Arenenberg und in Steine-brunn Ende 2019 präsentierten nationale und internationale Referentinnen und Referenten interessante Aspekte zum Heidelbeeranbau. Bei der Vermarktung gelangen Schweizer Heidelbeeren mehr und mehr unter Druck durch die ungebremsten Importmengen. Können Heidelbeeren noch kostendeckend angebaut werden?


Max Kopp
Inforama Oeschberg, Koppigen

Der Pro-Kopf-Konsum von Heidelbeeren hat von 2004 bis 2018 von 70 auf 700 g zugenommen. Kein Wunder, denn Heidelbeeren sind 365 Tage im Jahr im Früchteregal präsent. Auch beim Handel sind Heidelbeeren beliebt, sie sind global verfügbar und gut haltbar. Der Anteil der Inlandproduktion beträgt nur noch knapp 10 %. Noch vor zehn Jahren betrug der Inland-Anteil einen Viertel.


Importmengen verfünffacht

In den letzten zehn Jahren haben die im Inland produzierten Heidelbeermengen um das 1.6-fache zugenommen. Im gleichen Zeitraum ist die Importmenge um das 5.4-fache gestiegen. In den europäischen Anbaugebieten in Spanien, Portugal, Polen, Deutschland und den Niederlanden sind grosse Flächenzunahmen zu verzeichnen. Zudem werden in Chile, Peru und Argentinien in grossem Stil Heidelbeeren angebaut.

Im Frühling vor der Schweizer Ernte erfolgen die Importe vorwiegend aus Spanien (73 – 97 %). Während der inländischen Ernte werden im Juli Heidelbeeren aus Italien (37 %) und Portugal (21 %) und im August aus Polen ...