Im Schneckentempo voraus?

Mit einer roten Schnecke, einer «Escargot Rouge», als Maskottchen und Namensgeberin möchten Waadtländer Winzer eine neue Palette von Rotweinen vermarkten. Das erklärte Zielgebiet ist der Deutschschweizer Weinmarkt und das Mittel zum Zweck ist die innerschweizerische Sprachenthematik. Haben die hiesigen Weinkonsumenten darauf gewartet?


MM
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 15/2021 , S. 24

Corona macht erfinderisch. So haben sich die Waadtländer Winzer innerhalb des letzten Jahres zu einem gemeinsamen Auftritt entschlossen. Sie haben mit der roten Schnecke, der «Escargot Rouge», eine neue Weinpalette geschaffen. Nachdem fast jede/r die weissen Kreationen aus dem zweitgrössten Weinbaukanton der Schweiz kennt (Stichwort: Chasselas), soll nun auch dem Rotwein (immerhin 40 % der Gesamtproduktion) eine grössere Aufmerksamkeit zuteilwerden.

Rund 50 Waadtländer Produzenten beteiligen sich bei diesem Projekt, von grossen Kooperativen bis zum 5 ha-Betrieb. Es werden zwei Weine produziert: Einmal ein «einfacher» der Kategorie «Original» mit Pinot noir oder Gamay als Hauptsorten und dann ein «höherwertiger», der mindestens sechs Monate im Barrique ausgebaut wurde. Letzterer läuft unter der Kategorie «Sélection» und besteht zu 60 % aus Gamaret, Pinot noir oder Galotta. Jeder Wein wird mittels einer Charta in einem zweifachen Prozess zertifiziert, um «die Qualität und den typischen Charakter mit einem Spielraum zu garantieren», wie es im Marketing-Booklet heisst.