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Interview mit Felix Christen

Felix Christen, Önologe und Berater, betont die Vorteile von leichtem Glas als Verpackungsmaterial im Weinmarkt und sieht grosses Potenzial der Bag-in-Box bei jungen Konsumentinnen und Konsumenten. Er fordert mutigere Schritte in der Branche, um nachhaltige Lösungen wie leichte oder Mehrwegflaschen zu etablieren.

Artikel von:
Andrea Caretta
O+W
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 11 / 2024 , S. 16
O+W: Welche Verpackungsart ist derzeit marktführend und warum? 
Felix Christen: Glas geniesst bei der Kundschaft einen traditionellen Wert mit einem sauberen Image. Ausserdem kann es gut entsorgt werden. Auch die Industrie hat langjährige Erfahrung mit Glas. Was immer noch fehlt, ist der Mut, einen teuren Wein in einer 330-g-Flasche zu verkaufen – alle warten darauf, dass der erste Schritt gemacht wird. Dies, obwohl die Qualität des Weins nicht beeinträchtigt wird. Demzufolge werden schwere Flaschen immer noch regelmässig quer durch Europa transportiert. Man sollte mit kleinen Massnahmen anfangen und nicht gleich den Mouton Rothschild in Plastikflaschen oder Bag-in-Box abfüllen. Dann hätten wir schon viel gewonnen.
 
Wie hat sich der Markt für Bag-in-Box in den letzten Jahren entwickelt? 
Eine gute Akzeptanz findet sie vor allem bei jungen Leuten. Sie stellen fest, wie praktisch und leicht es ist, Wein auf diesem Wege beispielsweise zu einem Fest am Waldrand zu transportieren. Im Restaurant bietet man, zumindest die offenen Weine, ...