«Nichts liegt mir ferner, 
als ein Lebensmittel zu verteufeln»

David Fäh von der Berner Fachhochschule (BFH) war initial in der vorgängig erwähnten Studie involviert. Wir haben mit ihm über die Problematik gesprochen, dass 100-prozentige Fruchtsäfte ähnlich viel Zucker aufweisen wie Süssgetränke und daher gesundheitlich nicht unbedenklich sind.


JI/MM

Traubensaft hat im Durchschnitt ein Drittel mehr Zucker als Apfelsaft. Ist somit Traubensaft ein Drittel weniger ­gesund als Apfelsaft?    

David Fäh: So generell kann man das nicht sagen. Die Traube kann aber sehr viel ­Zucker speichern, weshalb sie haupt­sächlich verwendet wird, um alkoholische Getränke herzustellen. Damit kann Traubensaft in kurzer Zeit und ohne gut zu ­sättigen viel Energie liefern. Da der Körper die Energie nicht einfach vernichten kann, kann das für manche Personengruppen problematisch sein. Menschen, die über­gewichtig sind, Probleme mit ihrem Blut­zucker haben und/oder sich zu wenig bewegen, würde ich empfehlen, beim Konsum von Traubensaft zurückhaltend zu sein. Es gibt auch immer die Möglichkeit, diesen zu verdünnen und als Schorle zu konsumieren.


Wie unterscheiden sich die Zucker Saccharose, Fructose und Glucose bezüglich ihrer ernährungsphysiologischen Eigenschaften?     

Saccharose (Haushaltszucker, Kristall­zucker) ist ein Zweifachzucker, der zur ­Hälfte aus Fructose und Glucose besteht. Seine Eigenschaften unterscheiden sich wenig von der isolierten Einnahme ...