Irische Alkohol-Warnkleber: zweifelhaft und unverhältnismässig

Als weltweit erstes Land will Irland Wein, Bier und Spirituosen mit einem Warnhinweis versehen. Dies mit dem Segen der EU-Kommission. Ähnlich wie bei Zigarettenpackungen soll damit ab 2026 auf die gesundheitsschädigenden Konsequenzen des Alkoholkonsums aufmerksam gemacht werden.

Artikel von:
SpiritSuisse/O+W
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 09 / 2023 , S. 29

Die irische Regierung wiederholt in ihrer Argumentation eine gängige Falschannahme, wonach Alkohol, unabhängig der konsumierten Menge, krebsfördernd sei. SpiritSuisse, der Verband der Spirituosenproduzierenden und -distributorinnen und -distributoren der Schweiz, nimmt den Gesundheitsschutz sehr ernst. Er lehnt die verallgemeinernde und unverhältnismässige Sichtweise der irischen Regierung jedoch ab.

In irischen Pubs und Nachtklubs soll demnächst länger mit Guinness und Co. angestossen werden dürfen. Während die irische Regierung die Vorschriften zu den nächtlichen Öffnungszeiten lockert, greift sie jedoch beim Vertrieb von alkoholischen Getränken auf ein drastisches Mittel zurück. So will sie ab 2026 sämtliche Alkoholika – in- und ausländische sowie im Detailhandel und in Restaurants und Pubs erhältliche – mit Warnklebern versehen. Sie begründet diesen Schritt mit der Wirkung von Alkohol, die ungeachtet der Art, Qualität, des Preises und vor allem der Menge des Getränks krebsfördernd sei. Diese Annahme formulierte auch die WHO Europa 2021 in einem Faktenblatt.

Die in Irland vorgesehene Regelung verunglimpft des Weiteren einen ganzen Wirtschaftszweig und führt bei Brauereien und Destillerien zu massiven Mehrkosten. Laut verschiedenen Medienberichterstattungen haben dies auch zahlreiche Staaten innerhalb der Welthandelsorganisation (WTO) und der EU erkannt. Das irische Vorhaben stösst in diesen Gremien denn auch auf erheblichen Widerstand.

Sollte sich in der Schweiz die Inkraftsetzung solcher und ähnlicher extremer Absichten und Auflagen abzeichnen, wird sich SpiritSuisse entschieden und auf allen Ebenen dagegen wehren.

Weitere Informationen: www.spiritsuisse.ch

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