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Jahresrückblick 2022 im Rebberg

Hitze, ausbleibender Niederschlag und viel Sonnenschein prägten das Rebjahr 2022. Sogar Trauben aus der mit Pflanzenschutz unbehandelten Parzelle von Müller-Thurgau und Blauburgunder in Wädenswil konnten zum ersten Mal seit geraumer Zeit geerntet werden.

Artikel von:
Lina Egli-Künzler
Agroscope
Kathleen Mackie-Haas
Agroscope
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 02 / 2023 , S. 21
Ein landesweit milder Winter wurde von einem noch milderen Frühling abgelöst. Gemäss dem Klimabulletin von MeteoSchweiz war der Frühling niederschlagsarm und gebietsweise einer der sonnigsten seit Beginn der Aufzeichnungen vor über 100 Jahren. Sommerliche Temperaturen von über 25 °C im April liessen das Rebwachstum rasch voranschreiten. Laut Agrometeo erreichten die Oosporen des Falschen Mehltaus bereits anfangs Mai in Wädenswil die erforderliche Temperatursumme. Die erste Infektionsperiode fand allerdings etwas später statt, als es im Prognosemodell von Agrometeo angezeigt wurde. Ende Mai blühten in den frühen Lagen die ersten Reben und profitierten vom warmen Wetter. Die Hauptblüte fand mit einem Vorsprung von etwa zwei Wochen Anfang Juni statt. Den Sommer durch kam es zu drei ausgeprägten Hitzeperioden und massivem Regenmangel. Demzufolge machte die Trockenheit den Junganlagen in niederschlagsarmen Regionen zu schaffen. Hingegen war der Krankheitsdruck allgemein sehr gering. Parzellen oder Sorten, welche letztes Jahr vom Hagel stark beschädigt wurden und arg vom Falschen ...