weinweltfoto_00013629
KERNER SPRECHEN»

«LASST UNS ÜBER

Andreas Meier, Rebschulist in Würenlingen, lädt am 20. Juni 2019 zum «Kerner ­Forum». Wieso ausgerechnet über diese relativ alte Sorte und wieso gerade jetzt, da alle Welt Piwi-Sorten als zukunftsweisend erachtet? Wir haben bei Andreas Meier nachgefragt.


Autor_Markus-Matzner
MARKUS MATZNER
Chefredaktor SZOW

Herr Meier, Sie veranstalten am 20. Juni ein Kerner-Forum. Das Motto lautet «Lasst uns über Kerner sprechen». Wieso ausgerechnet über Kerner?
Die Sorte Kerner steht in der Flächenstatistik etwa an 15. Stelle, ist also eher lokal bedeutend. Es scheint, dass diese 1922 aus den Sorten Trollinger (Frankenthaler, Vernatsch) und Riesling gekreuzte Varietät wieder vermehrt diskutiert wird. Namentlich in Südtirol nimmt die Fläche derzeit wieder zu.

 

Die Sorte ist ja schon seit langem bekannt, stammt aus der Versuchsanstalt Weinsberg. Wo würden Sie sie aromatisch/geschmacklich einordnen?
Die Aromen des Kerner erinnern an Aprikose, Apfel, Birne, Honig, zuweilen auch an Kümmel und Muskat. Er zeigt eine ausgeprägte Säurestruktur, hat ein hohes Reifepotenzial. In gewisser Weise ist er dem Ries­ling ähnlich.

 

Kerner ist anfällig auf Echten Mehltau und beliebt bei Kräuselmilben. Ausserdem mag er es gerne feucht. Sind das gute Voraussetzungen für eine Deutschschweizer Bewirtschaftung im Zeichen der Klimaerwärmung?
Jede Sorte hat ihre Klimaansprüche, so auch ...