Nach der Rekordernte des letzten Jahres mit bis zu 40 kg pro Bienenvolk in einigen Kantonen bedeutet das Jahr 2021 einen regelrechten Absturz. Die Ursache liegt beim sehr schlechten Frühlingswetter (Maitemperaturen 2.3 ° C unter der Norm mit dem nassesten Mai nördlich der Alpen seit Messbeginn) (Quelle: Klimabulletin MeteoSchweiz). Auch in den Monaten Juli und August setzte sich das Wetter mit grossen Regenmengen, Hagelgewittern und Überschwemmungen fort. Als Folge konnten die Bienen nicht ausfliegen, um Nektar zu sammeln und die Wiesenblumen und Obstbäume zu bestäuben. Sie wären verhungert, wenn die Imker sie nicht gefüttert hätten.
Geringe Frühlings- und Sommer-Honigernten
Die Frühlings-Honigernte fiel entsprechend mager aus: Schweizweit lag sie im Mittel bei 1.9 kg pro Bienenvolk (Vorjahr 11.2 kg). Die ausbleibende Bestäubung sorgte für eine sehr magere Kirschen- und Zwetschgenernte. Starkregen und Hagelzüge im Sommer verhinderten eine Waldtracht. Kurze Phasen der Wetterberuhigung halfen den Bienen, besondere Nektarquellen zu erschliessen, erwähnenswert sind die Lindenblüte und die späte Brombeerenblüte an den Nordhängen. Das führte zu einer mittleren schweizweiten Sommer-Honigernte von 5.3 kg pro Bienenvolk (Vorjahr 18.7 kg) und einer Gesamtjahresernte von 7.2 kg pro Bienenvolk (Vorjahr 29.9 kg).
Honigverkauf und Kundenkontakte
Als Folge der schlechten Honigernte bleiben die meisten Regale der Supermärkte leer. Einige Imkerinnen und Imker können dank ihres Lagerbestands aus dem ergiebigen Vorjahr noch Honig verkaufen, aber letztlich müssen fast alle mit finanziellen Einbussen leben. Das gilt besonders für die Berufsimker, die im Gegensatz zu den Obst- und Gemüsebauern keine Subventionen vom Staat erhalten. Folglich dürfte der Honigpreis im Schweizer Detailhandel steigen.