Migros will pestizidfreieren Obstanbau

Die Migros verbietet ihren Obstproduzenten ab sofort spezifische Pflanzenschutzmittel und verlangt mehr Biodiversität. Das neue Nachhaltigkeitsprogramm ­werde seit Anfang Jahr schrittweise umgesetzt und das nachhaltigere Kernobst sei damit bereits ab September in den ­Migros-Filialen erhältlich.


LID

Das Thema Pflanzenschutzmittel werde aktuell kontrovers diskutiert, die Migros wolle die Problematik deshalb proaktiv ­angehen, schreibt das Unternehmen in ­einer Mitteilung. Die Migros lanciert entsprechend ein neues Nachhaltigkeits­programm für den konventionellen Kernobstanbau. Einerseits soll der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln grundsätzlich reduziert werden und bestimmte Spritzmittel würden ganz verboten. Andererseits soll die Biodiversität in den Obstanlagen aktiv erhöht werden. Die Migros verlange neu Massnahmen wie Nistkästen, Blütereihen in den Fahrgassen oder Steinhaufen. Und schliesslich solle die Bodenqualität mit Breitstreifen oder dem Einbringen von Kompost verbessert werden.

Das neue Programm funktioniere analog eines Baukastensystems: Die Produzenten könnten die für ihren Betrieb am besten geeigneten Massnahmen selbst wählen, schreibt die Migros. In jedem Fall müsse in den jeweiligen Kategorien aber ­eine Mindestpunktzahl erreicht werden. Produzenten, die die Anforderungen erfüllten, zahle die Migros einen zusätzlichen Beitrag von drei Rappen pro Kilogramm ­Äpfel und Birnen.

Titelbild

Kernobst-Produzenten, die an die Migros liefern, sollen in Zukunft auf das Einnetzen der Anlagen oder die Praktizierung der Verwirrmethode, die Insekten an der Fortpflanzung hindert, setzen. (© Jonas Ingold)


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