Mit der Schweizerischen Vogelwarte zu mehr Nachhaltigkeit im Rebbau

Auch wenn sich auf Anhieb vielleicht nicht erschliessen lässt, warum sich die Schweizerische Vogelwarte (ehemals Vogelwarte Sempach) seit vielen Jahren auch um die Situation im Weinbau kümmert, das Vorgehen hat Strategie: Denn die Förderung der Biodiversität basiert auf der Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes und der ökologischen Aufwertung von intensiv genutzten Produktionsflächen. Nun soll ein wegweisender ökologischer Standard in der Schweizer Weinproduktion etabliert werden.


Markus Matzner
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 05 / 2022 , S. 12

Es mag auch branchenfremden Zeitgenossinnen und -genossen schon länger aufgefallen sein: Es gibt mindestens in der Deutschschweiz kaum noch Rebberge, die wie früher kahl und nackt in der Sonne glühen. Anders sieht es in der Westschweiz aus, namentlich in der Waadt und im Wallis, wo der Anteil von intensiv bewirtschafteten und von jeglichem Grün «befreiten» Monokulturen nach wie vor hoch ist. Wie schon zu früheren Zeiten wird dieses Vorgehen mit dem Argument der Wasserkonkurrenz begründet, was angesichts der Klimaerwärmung auch Laien nachvollziehbar scheint. Im Synthesepapier «Das Wallis angesichts des Klimawandels», das der Kanton Wallis zusammen mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) bereits im Jahr 2016 erstellen liess (www.nccs.admin.ch), weist jedoch in eine andere Richtung, auch wenn die Landwirtschaft bzw. der Rebbau nicht explizit erwähnt werden. So kommen die Autorinnen und Autoren zu folgenden Schlüssen: 

  • Traditionelle Formen der Wasserbewirtschaftung haben sich während Jahrhunderten bewährt. 
  • In Zukunft werden sie aber nicht ...