© Nicole Basieux

Mit Pferdestärke durch die Reben

Umgeben von majestätischen Walliser Bergen befindet sich die Domaine de Bernunes im Rhonetal bei Sierre. Hier hilft ein zahmer Riese bei der Bodenpflege in den Reben tatkräftig mit und ersetzt teilweise den Traktor. Doch ist das mehr als nur Nostalgie? Die Pferde­spezialistin Nicole Basieux gibt Einblicke.

Artikel von:
Nicole Basieux
O+W-Westschweizkorrespondentin
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 13 / 2024 , S. 14
Die Sonne steht an diesem Sommermorgen bereits relativ hoch am Horizont. Ein Ruf hallt über den Hof: «Komm Elvis, auf geht’s zur Arbeit, wir machen dich bereit», sagt Lucie Zufferey zu ihrem Schwerblutwallach, einem Comtois, der bestimmt zwischen 700 bis 800 Kilogramm auf die Waage bringt. Der gemütliche Blondschopf lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und geniesst die morgendliche Sonne am Anbindeplatz (Abb. 1).   Abb. 1: Hat etwas Beschauliches: das Arbeiten mit Pferd. (© N. Basieux)   Das Tier lässt sich ausgiebig bürsten und wird anschliessend für die Arbeit in den Reben angeschirrt. «Elvis ist sehr speziell und auch sensibel. Und er ist auf dem rechten Auge blind», erklärt die junge Winzerin. Und tatsächlich: Wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass das eine Auge etwas kleiner und auch starr ist. Schnell kommt die Frage auf, ob das nicht ein ziemliches Handicap sei in den doch eher ...