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Neues von der Agrovina 2024

Weinbauroboter, nachhaltige Hirschabwehr aus Schafwolle und Weinfehler-Lektionen: Die Agrovina steht für Aussteller auf hohem Niveau, wegweisenden Unternehmen und Forschungsprojekten, die die Zukunft des Weinbaus gestalten.

Artikel von:
Andrea Caretta
O+W

Bereits zum 15. Mal öffnet die Agrovina für Interessierte der Wein-, Önologie- und Obstbranche ihre Türen. Besuchende aus Frankreich, Österreich, Italien und der Schweiz begutachten Roboter, nehmen Drohnen in Augenschein, diskutieren über alternative Vinifizierungsmöglichkeiten und treffen sich mit Gleichgesinnten.

Neben Plattformen für den Austausch, zahlreichen Vorträgen in Zusammenarbeit mit Agroscope und der Hochschule für Weinbau und Önologie in Changins stellt die Agrovina mit ihrem Innovationspreis – mittels eines offenen Wettbewerbs – ausserordentliche Unternehmen für ihr Engagement und ihren Innovationsgeist ins Rampenlicht.

Der Weinbauroboter

Sieger ist das bereits bekannte Unternehmen Vineatrac im Bereich der Weinbaumechanisierung mit ihrem STEVmotion Sàrl, einem autonomen Weinbauroboter, der für mechanisierte Arbeiten im Rebberg entwickelt wurde (Abb. 1). Der Prototyp in dieser Serie wurde bei der Agrovina bereits 2022 vorgestellt, doch erfolgten erste Lieferungen an Kunden erst in der Saison 2023.

Abb. 1: Der Gewinner des Innovationspreises, der STEVmotion. (© O+W)

 

Schafwolle einmal anders

Die Auszeichnung für Nachhaltigkeit ging an Sotextho mit ihrem «Coup de Coeur Durabilité». Hier werden Jungreben durch Thorelaine-Manschetten geschützt, die zu 100 % aus Schafwolle bestehen und auch als natürliche Hirschabwehr fungieren (Abb. 2). Der Geruch der Wolle hält einerseits Hirsche und Rehe fern und schützt zudem dank ihrer isolierenden Wirkung vor Frühjahresfrösten. An heissen Tagen können sie die Temperatur im Vergleich zu Vollkunststoffmuffen um 15 °C senken. Ihre Nutzungsdauer beträgt mindestens drei Jahre und sie sind ohne Verschmutzung biologisch abbaubar.

Abb. 2: Manschetten aus Schafwolle. (© O+W)

 

Aus Fehlern lernen

Mit dem Prädikat «Les vins de Pandore (Erwähnung Ermutigung)» können sich Studierende der Hochschule Changins im Rahmen ihrer Ausbildung schmücken (Abb. 3). Sie präsentieren Weine mit absichtlichen Fehlern und wollen damit das sensorische Wissen bei Verkostungen und önologische Kenntnisse vertiefen. Ein Leitfaden begleitet die Box durch erklärende Texte und Fotos, um nicht nur die Kelterung, sondern auch die Herstellung der fehlerhaften Weine zu veranschaulichen.

Abb. 3: Mit dem Prädikat «Les vins de Pandore» ausgezeichnet. (© O+W)

 

Vinifizierung im kleinen Massstab

Die Auszeichnung für Forschung und Entwicklung ging an Hakko, ein Gärungscobot (cobot: ein kollaborierender Roboter, der mit Menschen im direkten Kontakt zusammenarbeitet; siehe Video). Das Ergebnis der Partnerschaft zwischen dem Unternehmen ISP Aquitaine und den Forschungsinstituten IFV und INRAE ist ein Robotersystem zur Automatisierung des Weinbereitungsprozesses in kleinen Mengen (< 1 kg).

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