© Andrea Caretta, O+W

Oben Strom, unten Beeren: Photovoltaik zur Doppelnutzung

Die Fachgruppe Agri-PV von Swissolar hat es sich zum Ziel gesetzt, Informationen und Erfahrungen zur doppelten Nutzung von Flächen für die landwirtschaftliche Produktion und Stromerzeugung zu sammeln und den Akteuren zur Verfügung zu stellen. Unabhängig dieser Fachgruppe – bestehend aus Mitarbeitenden von Agroscope, dem Schweizer Obstverband (SOV), Swissolar, dem Bundesamt für Energie (BFE) und vielen mehr – sind rund 20 Aren im Berner Seeland mit einer der grössten Solaranlagen auf landwirtschaftlicher Produktionsfläche mit Solarpanels überdacht worden. Helfen solche Anlagen, das Klimaziel der Schweiz – bis 2050 C02-neutral zu werden – zu erreichen?

Artikel von:
Andrea Caretta
O+W
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 08 / 2023 , S. 14
Die Fachgruppe nahm ihre Arbeit auf, nachdem ab dem 1. Juli 2022 unter bestimmten Einschränkungen Solaranlagen bewilligungsfähig sind. Unter Agri-PV bezeichnet sind Anlagen mit gleichzeitiger, doppelter Nutzung der Fläche für die Stromerzeugung und landwirtschaftlicher Produktion, wobei die Hauptnutzung die landwirtschaftliche Produktion darstellt (Einstiegsbild). Andere Freiflächenanlagen, insbesondere solche im alpinen Raum, sind nicht mitgemeint. Die Anlagen schützen die Pflanzen je nach Bedarf vor Regen, Hagel oder Hitze. Sogar bei Bodenfrost sollen sie helfen, wie Michaël Berset der Fachgruppe Agri-PV Swissolar an der Pressekonferenz im Beerenland informiert. Und weiter: «Um unser Klima- und Energieziel zu erreichen, muss der jährliche Ausbau von PV-Stromproduktionen in der Schweiz bis 2030 gegenüber 2022 mindestens verdoppelt werden. Die Verbreitung der Montagen über Dächern und Anlagen sind dafür nicht schnell genug.» Vertikalanlagen auf Gras- und Weideland oder zwischen den Ackerkulturen sind im Moment in der Gesetzgebung nicht vorgesehen. Beeren seien dafür ideal, es bestehe die Möglichkeit, das Pflanzenwachstum durch ...