Liebe Leserin, lieber Leser
Die anderen Früchte mögen es mir verzeihen, ebenso Sie, falls Sie nicht meiner Meinung sind. Aber für mich ist klar: Die Königin der Früchte ist die Kirsche. Es gibt kaum ein grösseres Vergnügen, als sich einen reifen «Chlöpfer» in den Mund zu stecken und die geschmackliche Fülle zu erspüren. Das dezente Spiel zwischen Süsse und Säure, die retroaromatischen Sensationen, die sich aufgrund des Kauens ergeben, lassen einen, nicht selten bevor man den Kern ausspuckt, gleich eine nächste Kirsche nachlegen. Zugegeben, die Herstellung dieser unbeschreiblichen Früchte ist kein Zuckerschlecken, nach wie vor braucht es viele Handarbeitsstunden. Wirtschaftliches Produzieren ohne aufwendige Einnetzung der Anlage ist ein Ding der Unmöglichkeit. Einer der grössten Posten im Arbeitsspektrum ist der Schnitt. Forschende von Agroscope haben nun untersucht, ob es Alternativen zum Handschnitt gibt und was die Konsequenzen daraus sind. Hier gelangen Sie zum Bericht.
Nicht nur für Piwi-Freunde können wir den schon lange erwarteten Überblicksartikel über den an den Wädenswiler Weintagen vorgestellten Souvignier-gris-Wettbewerb präsentieren. Im entsprechenden Artikel stehen die sensorischen Eigenschaften dieser vielseitigen Sorte im Zentrum, die auch quantitativ eine immer wichtigere Rolle in der Schweiz einnimmt.
Eine Ära geht zu Ende: Seit 2006 leitete der umtriebige Conrad Briguet die Fachhochschule Weinbau und Önologie in Changins bei Nyon. Nun tritt er altershalber in den Ruhestand. Was er erreicht hat und wie sich die einzige önologische Ausbildungsstätte der Schweiz entwickeln wird, erzählt er im ausführlichen Interview.
Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre.
Ihr
Markus Matzner
Chefredaktor O+W