Die Schweizer Weinlandschaft ist in Bewegung. Vom Boden- bis zum Genfersee gibt es eine Fülle von eindrücklichen Weinen, die teilweise ausserhalb ihrer Region kaum bekannt sind. Umso wichtiger sind Schaufenster, die überregional oder sogar national aufzeigen, wo es spannende Entdeckungen zu machen gibt. Der «Grand Prix du Vin Suisse» (GPVS) ist eines dieser Schaufenster. 2004 von der Schweizer Weinzeitschrift Vinum lanciert, kam wenig später der Partner Vinea hinzu, um die technische Seite zu bewerkstelligen. 2011 wurde der Wettbewerb neu ausgerichtet und erfreut sich vor allem in der Westschweiz einer grossen Beachtung. Seit einigen Jahren finden auch immer mehr Deutschschweizer Weine den Weg zum GPVS, räumen z.B. in der Kategorie Riesling-Silvaner regelmässig ab. Dennoch sehen viele Deutschschweizer Weinbetriebe von einer Teilnahme ab. Gründe hierfür sind mutmasslich unterschiedlicher Natur.
Zwei Wettbewerbe – einer zu viel
Mitte 2022 kam es zwischen Vinum und Vinea zu Diskussionen über die weitere Durchführung des GPVS. Die Folge davon war, dass Vinea einen neuen Weinwettbewerb namens «Top of Swiss Wine» lancierte, der unabhängig vom GPVS durchgeführt werden sollte. Verschiedene Branchenvertreter wie auch die Swiss Wine Promotion (SWP) bedauerten diesen Schritt und es gelang Mitte April, bei den Verantwortlichen ein Umdenken einzuleiten. Wie auch O+W berichtete, war der neue Wettbewerb so schnell vom Tisch, wie er angekündigt wurde.
Auch BDW-Geschäftsführer Jürg Bachofner sieht darin Vorteile. Wie er auf Anfrage erklärt, «ist es wichtig, dass es einen nationalen Wettbewerb gibt. Nun sollen noch mehr Deutschschweizer Winzerinnen und Winzer motiviert werden, ihre Weine einzureichen. Sie haben es in der Hand, der Prämierung mit ihrer Teilnahme einen nationalen Charakter zu verleihen.»
Als Partnerin des BDW wird auch die Fachzeitschrift «Obst+Wein» ihren Beitrag leisten, um die Kommunikation in der Deutschschweiz zu verbessern. Als neue Medienpartnerin von Vinum wird O+W ab sofort aus Produzentensicht über den GPVS und seine Etappen berichten.
Neuerungen für die Ausgabe 2023
Wie Vinum-Verlagsleiter Nicola Montemarano ausführt, wird es bei der Ausgabe 2023 einige Änderungen geben. Geplant ist eine Gratis-App, die nicht nur die Medaillengewinnerinnen und -gewinner aufzeigt, sondern auch Informationen über das Weingut bereitstellt und sogar Anreisetipps gibt.
Zudem erhalten Chardonnay und Syrah eine eigene Kategorie. «Damit erreichen wir, dass bei den reinsortig angebauten Weinen nicht so dominante Sorten besser zum Zug kommen», erklärt Montemarano. Angesichts der Tatsache, dass Syrah-Weine letztes Jahr fast die Hälfte der Goldmedaillen in ihrer Kategorie geholt haben, scheint das nachvollziehbar und erhöht die Chancen für andere reinsortige Weine.
Neben dem neuen «Prix Vin Bio Suisse» wird es folgende Kategorien und Preise geben: Sonderpreise für das «Schweizer Weingut des Jahres», den «Prix Vinissimo Rot resp. Weiss», den «Prix Découverte» sowie den «Publikumspreis». Zudem gibt es mehrere Sonderauszeichnungen: «Best of Region», «Best Buy», «Best Piwi» und «Best Vin Nature».
Anmeldung
Das Anmeldefenster für die Weine ist ab sofort offen und schliesst am 19. Juni 2023. Einsendeschluss der Muster ist am 26. Juni 2023.
Bereits am 27. und 28. August 2023 werden die Medaillengewinnerinnen und -gewinner anlässlich des Swiss Wine Tastings im Zürcher Kunsthaus bekannt gegeben. Aus den jeweils sechs besten Weinen pro Kategorie werden am 6. Oktober 2023 im Rahmen einer feierlichen Gala in Bern die Sieger gekürt.
Weitere Informationen: www.vinum.eu und www.vinea.ch