Peter Morio-Preis für Rebenzüchtung

Der Förderverein des Fachinstituts für Rebenzüchtung am Julius Kühn-Institut (JKI) in Siebeldingen (D) ehrt den Wissenschaftler Prof. Dr. Jochen Bogs für seine herausragende Forschung zu krankheitsresistenten Rebsorten.


JKI
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 10 / 2022 , S. 22

Für seinen herausragenden wissenschaft­lichen Beitrag zur Rebenzüchtung wurde Jochen Bogs mit dem Peter Morio-Preis 2022 ausgezeichnet. Prof. Bogs lehrt am Weincampus in Neustadt unter anderem zu Physiologie und Biochemie der Rebe und Traube, Biotechnologie, Rebenzüchtung und Rebenernährung. Seine zahlreichen Publikationen sprechen für seine ausgezeichnete wissenschaftliche Vernetzung im Inland und auch im Ausland. Weltweit ist seine Expertise geschätzt. Verliehen wird der Preis von der Gemeinschaft der Förderer und Freunde des Instituts für Rebenzüchtung Geilweilerhof e. V. Das Institut für Rebenzüchtung am Standort Geilweilerhof in Siebeldingen (D) gehört zum Julius Kühn-Institut (JKI), dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen. Der Preis wurde bereits im Juni überreicht.

Aktuelle Forschungen 

In seiner Laudatio ehrte der Leiter der JKI-Rebenzüchtung, Reinhard Töpfer, den Geehrten für seine Leistung. Jochen Bogs erforscht derzeit die Mechanismen, mit denen sich pilzwiderstandsfähige Rebsorten (Piwi) gegen Schadpilze zur Wehr setzen. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Forschung sind die Inhaltsstoffe der Beeren und ihre Einflüsse auf die Traubenqualität. Mit den Rebenzüchtern und Rebenschützern des JKI arbeitet er aktuell im Projekt Vitifit «Gesunde Reben im Ökoweinbau durch Forschung, Innovation und Transfer» zusammen. Weitere gemeinsame Forschungsprojekte sind beantragt.

In den vergangenen Jahren hat sich der Preisträger besonders durch Untersuchungen von Regulationsfaktoren und ihren 
Einfluss auf die Stilbensynthese (Abwehrstoffe der Rebe) und die Evaluierung der Resistenzmechanismen neuer pilzwiderstandsfähiger Rebsorten hervorgetan. Diese Arbeiten brachten einen enormen Wissensgewinn für die Rebenzüchtung und umfassen beispielsweise die ersten praxisorientierten, systematischen Untersuchungen zur Minimierung des Pflanzenschutzmittelaufwands bei Piwis.

In seiner Dankesrede gab Bogs spannende Einblicke in seine derzeitigen Arbeiten. So zeigte er auf, dass Sorten mit verschiedenen Rpv-Resistenzen unterschiedlich auf Erreger des Falschen Mehltais (plasmopara viticola) reagieren.

Der Morio-Preis wird seit 1994 alle zwei Jahre von der Gemeinschaft der Förderer und Freunde des Instituts für Rebenzüchtung Geilweilerhof e.V. verliehen. Namensgeber ist Peter Morio (1887 – 1960), der 1926 die Aussenstelle Rebenzüchtung in Siebeldingen gründete und Rebsorten wie Bacchus, Morio Muskat, Optima und Domina hervorbrachte. 

Titelbild

Preisträger Jochen Bogs (Mitte). (© Julius Kühn-Institut)


Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert