Die Pandemie hat «offensichtlich das Geschäftsvolumen beeinflusst», liess der grösste Schweizer Weinproduzent am Freitag, 21. Mai, verlauten. Zwar seien die Online-Verkäufe explodiert und weisen einen Umsatz von rund 67.3 Mio. Franken aus. Dennoch attestiert Nick Crettenand, Direktor für Kommunikation und Marketing, im Bereich der Gastronomie einen Rückgang von fast 40 %. Dies konnte weder von der Umsatzsteigerung im Detailhandel noch von der Entwicklung bei den Privatkunden kompensiert werden.
2020 – ein Jahr des Übergangs
Für das Geschäftsjahr 2020 weist Provins einen Verlust von 22.7 Mio. Franken aus. Stattliche 19 Mio. Franken resultieren hiervon aus der Deklassierung überschüssiger AOC-Weine, der Neuausrichtung geschäftlicher Aktivitäten seit der Übernahme von Fenaco sowie aus ausserordentlichen Abschreibungen, die in diesem Zusammenhang entstanden sind. Gleichwohl resümiert Crettenand, dass es gelungen sei, das Unternehmen neu zu organisieren und eine solide Basis für zukünftige Herausforderungen zu schaffen. Wie die SZOW bereits berichtete, wurden 2020 50 Mio. Franken von Seiten Fenaco eingeschossen, um nicht bezahlte Ausstände der Ernte 2019 zurückzuzahlen sowie die fälligen Bank- und Privatschulden zu begleichen. Trotz des Defizits habe sich die Situation bei Provins stabilisiert, um eine langfristige Strategie umsetzen zu können, fügte Nick Crettenand an. Seit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft ist Fenaco Mehrheitsaktionärin und hält 70 % des Aktienkapitals der Walliser Kellerei.
Titelbild
Traubenannahme bei Provins in Sion.
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