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Reduktion von Kupfer-Fungiziden im Weinbau

Kupfer-Fungizide haben im Pflanzenschutz grosse Bedeutung, aber als Schwermetall sind sie Kandidaten für den Ersatz. Die Suche und Entwicklung von Kupferersatzprodukten sind ein steiniger Weg, aber eine weitere Reduktion des Kupfereinsatzes ist im Weinbau möglich. Insbesondere Piwi-Sorten können dabei einen bedeutenden Beitrag leisten.

Artikel von:
Hans-Jakob Schärer
Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL)
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 03 / 2024 , S. 14
Kupfer-Fungizide werden im biologischen, im integrierten (IP) und im konventionellen Weinbau gegen verschiedene Pflanzenkrankheiten angewendet. Kupfer-Fungizide bieten einige Vorteile: Sie haben ein grosses Wirkungsspektrum und werden daher auch in vielen anderen Kulturen eingesetzt. Sie sind relativ billig und auf dem Markt sind viele verschiedene Produkte in unterschiedlichen Formulierungen erhältlich. Im Gegensatz zu synthetischen Fungiziden sind keine Resistenzen von wichtigen landwirtschaftlichen Pathogenen gegen Kupfer-Fungizide bekannt. Zur Vorbeugung der Resistenzbildung werden sie deshalb gern auch in Mischung eingesetzt. Die Anwendung von Kupfer-Fungiziden verursacht bei korrektem Einsatz wenig bis keine Phytotoxizität, sie können in einem weiten Temperaturspektrum eingesetzt werden und die modernen Formulierungen sind weitgehend regenfest. Kupfer ist ein Spurenelement und dementsprechend haben Kupfer-Fungizide für Land-Wirbeltiere in den ausgebrachten Konzentrationen eine geringe Toxizität.

Nachteil

Kupfer-Fungizide haben jedoch auch Nachteile. So ist Kupfer ein Schwermetall und reichert sich bei wiederholter Anwendung im Boden an. Deshalb ist es trotz seiner im Vergleich zu vielen chemisch-synthetischen Pestiziden relativ ...