© Bettina Bader

Strukturwandel im Wein- und Obstbau

Was noch vor einigen Jahren relativ fest und unverrückbar schien, ist heute weich und beweglich. Der viel zitierte Wandel, der das einzig Beständige sei, zeugt von diesem Umstand. Was heisst das für die Zukunft der Spezialkulturen?

Artikel von:
Markus Matzner
Chefredaktor O+W
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 10 / 2024 , S. 6
Wer hätte vor zwanzig Jahren gedacht, dass der Konsum von alkoholischen Getränken um über 20 % zurückgehen würde? Doch die Zahlen sprechen Klartext: 2001 lag der Pro-Kopf-Verbrauch von reinem Alkohol bei 10.6 L, 2022 waren es noch 8.4 L (Quelle: statista). Da ist es nur ein schwacher Trost, dass der Marktanteil von Schweizer Wein im letzten Jahr auf die Rekordmarke von 38.6 % geklettert ist. Unterm Strich freilich ging der Konsum dennoch zurück (um 1.3 Mio. L). Das bedeutet, dass etwas weniger ausländischer Wein konsumiert wurde. Zudem ist augenfällig: Besonders der Rotwein musste Federn lassen. Was die weiteren Konsequenzen dieser Entwicklung sein könnten, erhellt Thomas Schnetzer in seinem Aufsatz «Schweizer Rebfläche unter Druck». Es ist nicht auszuschliessen, dass in Westschweizer Kantonen massive Korrekturen stattfinden werden. Inwiefern die Deutschschweiz da eine Insel der Glückseligen bleiben kann, wird sich weisen.

Weingut zu kaufen

Doch nicht nur das sind erstaunliche Tendenzen. Ebenso neuartig scheint die Tatsache, dass es heutzutage ...