Wissenschaft und Gesellschaft sind sich einig, dass wir unsere Landwirtschaft und unsere Ernährungssysteme dringend verändern müssen, damit sich alle Menschen ausreichenden mit gesunden Nahrungsmitteln versorgen und die natürlichen Ressourcen dabei geschützt werden können. Agrarökologie ist ein vielversprechender Ansatz, um dies zu erreichen. Sie öffnet den Blick von einer engen, auf die intensive Nahrungsmittelproduktion fokussierten Landwirtschafts- auf eine umfassende Ernährungspolitik. Agrarökologie vereint wissenschaftliches Denken und lokales Wissen. So sichert sie die Ernährung, schont die natürlichen Lebensgrundlagen sowie die biologische Vielfalt und verbessert den Lebensunterhalt.
Kurswechsel
Die offizielle Schweiz spielt international eine wichtige Rolle in der Förderung der Agrarökologie. Am UNO-Ernährungssystemgipfel im September 2021 engagierte sich die Schweiz für einen Kurswechsel auf Basis agrarökologischer Grundsätze. Bundesrat Guy Parmelin bekannte sich in seiner Ansprache am Gipfel ausdrücklich zur Förderung der Agrarökologie in der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz. In der Schweizer Politik ist dieses klare Bekenntnis zur Agrarökologie jedoch noch nicht angekommen. Die Petition «Agrarökologie fördern – in der Schweiz und weltweit» fordert nun, dass auch im Inland das Ernährungssystem nach agrarökologischen Grundsätzen transformiert wird.
Um Agrarökologie einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, hat das Netzwerk «Agroecology works!» in der ersten Novemberwoche 2021 die «Tage der Agrarökologie» organisiert. 45 Organisationen führten in der ganzen Schweiz 33 Veranstaltungen online und offline zum Thema Agrarökologie durch – von Diskussionen unter Landwirtinnen und Landwirten über Hofbesuche bis zum Austausch über die neuesten Forschungsergebnisse. Die eingereichte Petition wurde im Rahmen der «Tage der Agrarökologie» lanciert.
Titelbild
Bei der Übergabe der Petition an die Bundeskanzlei. (© Benjamin Zumbühl)