© Jacqueline Achermann

Verkorkte Tatsachen – dem TCA auf der Spur

Sprengstoff, so viel steht fest, wurde an der Forschungsanstalt in Wädenswil nie getestet. Dennoch schlug eine Publikation im Jahre 1981 ein wie eine Bombe: Die Entdeckung des für den Korkton im Wein verantwortlichen 2,4,6-Trichloranisols, kurz TCA.

Artikel von:
Jacqueline Achermann
Winzerin und Texterin
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 04 / 2025 , S. 14
Wir schreiben das Jahr 1981: Der Nebel steigt in die Müller-Thurgau-Strasse 29 in Wädens­wil und legt sich dicht um Obstbauscheune und Gewächshäuser. Aus dem Radio dröhnt «Another Brick in the Wall» von Pink Floyd, was angesichts der Baustelle des neuen Garagengebäudes ziemlich gut passt. Eine Katze huscht über den Platz, sonst herrscht absolute Stille. Nur im Laborgebäude 4 brennt Licht. Durch das Fenster zeichnet sich die Silhouette von Hans Tanner ab (Abb. 1). Der renommierte Weinanalytiker forscht zu diesem Zeitpunkt seit 30 Jahren an der eidgenössischen Versuchsanstalt und ist treibende Kraft vieler Forschungsarbeiten. Dank gutem Gespür ist er etwas Grossem auf der Spur. An seiner Seite arbeiten Hans-Rudolf Buser und Carla Zanier. Gemeinsam wollen sie die Ursache für den Korkgeschmack im Wein entschlüsseln, der – wie Tanner im selben Jahr festhält – «immer häufiger geworden ist und ein gefürchtetes und ernstes Problem sowohl für die Weinerzeuger als ...