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Vermehrtes Aufflackern von Feuerbrand in der Deutschschweiz

In letzter Zeit wurde es um den Feuerbrand ruhig. Schwere Feuerbrandjahre mit verbreiteten Befällen blieben in der Deutschschweiz länger aus. Einzig Berichte über die seit wenigen Jahren schweren Feuerbrandbefälle im Wallis weckten Erinnerungen an die verheerenden Jahre 2007 und 2008, als sich in der Deutschschweiz gefragt wurde, wie unter diesen Umständen weiterhin Obstbau betrieben werden kann. In dieser Zeit hatten Mostereien Bedenken, ob künftig noch genügend Mostobst von Hochstammbäumen für die Verarbeitung geerntet werden könne.

Artikel von:
David Szalatnay
Strickhof Fachstelle Obst
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 02 / 2025 , S. 9
Der Feuerbrand (Erwinia amylovora) ist eine gefürchtete Bakterienkrankheit, der Kernobstarten wie Apfel (Malus sp.), Birne (Pyrus sp.) und Quitte (Cydonia sp.), aber auch verschiedene wichtige Wildpflanzen befallen und zum Absterben bringen kann. Zu den gefährdeten Wildpflanzen zählen unter anderem Weissdorn (Crataegus sp.), Vogelbeere (Sorbus aucuparia), Speierling (Sorbus domestica), Mehlbeere (Sorbus aria), Elsbeere (Sorbus torminalis) oder Felsenbirne (Amelanchier sp.). Unter den Zierpflanzen bereiteten vor allem verschiedene Arten der Zwerg- oder Felsenmispeln (Cotoneaster sp.) Probleme, weshalb es für diese Pflanzengattung ab 2002 in der Schweiz ein generelles Pflanzverbot gab. Dieses Verbot wurde per 1. Januar 2020 durch den Bund aufgehoben. Mittlerweile preisen zum Ärger der Obstbranche einzelne Gärtnereien die Pflanzung wieder aktiv an, obwohl Cotoneaster-Arten weiterhin anfällig für Feuerbrand sind und bei der Übertragung des Feuerbrands eine wichtige Funktion übernehmen können. Die Lockerung des Pflanzverbots, welches neben Cotoneaster-Arten auch für die Lorbeermispel (Photinia davidiana) und die ...