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Vinitech-Sifel 2024: Im Glanz der Krise?

An der weltweit zweitgrössten Leitmesse für die Wein- und Obstbranche fiel auf, dass viele Anbieter auf Bewährtes setzen und höchstens punktuell innovative Weiterentwicklungen anbieten. Unbestritten prägt die Digitalisierung und die Robotik immer weitere Teile der Weinindustrie. Über der Messe lag aber eine spürbare Lethargie der französischen Weinbranche, die auf mehreren Gründen basiert.

Artikel von:
Markus Matzner
Chefredaktor O+W
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 17 / 2024 , S. 6
Die diesjährige Vinitech-Sifel fand vom 26. bis 28. November statt. Am Morgen des ersten Messetags war der Andrang im Gegensatz zu früheren Jahren erstaunlich klein. Dass es auf der Tramlinie zum Messezentrum zu einer Kollision gekommen war, dürfte aber nicht der Hauptgrund gewesen sein. Denn die Mehrzahl der Besuchenden kommt mit dem Auto. Die Vermutung ist berechtigt, dass den französischen Winzern nicht nur das Jahr 2024 gehörig zu schaffen macht, sondern das ganze Land in einer lethargischen Stimmung steckt. Der Chefredaktor der französischen Önologenzeitschrift bringt es so auf den Punkt: «Die Statistiken zeigen, dass die letzte Ernte noch schwächer ausgefallen ist als erwartet. Mit 36.9 Mio. Hektolitern ist sie vergleichbar mit dem Jahr 2017, das historisch schlimme Spätfröste aufwies.» Immerhin, so der kleine Lichtblick, sei die Qualität gut. Angesichts der Herausforderungen und des heterogenen Traubenguts war 2024 ein schwieriges Jahr für Önologinnen und Kellerleute. Sie mussten noch retten, was zu retten ...