Die Senkung des Mindestzuckergehalts ist umstritten. (© Roland Müller)

Wallis: Senkung des Mindestzuckergehalts sorgt für Unruhe in der Weinbranche

Die jüngste Entscheidung des Kantons Wallis, den Mindestzuckergehalt für AOC-Weine zu senken, hat in der Schweizer Weinbranche für Aufsehen gesorgt. In der Zeitschrift «Le Centre» informierte der Walliser Landwirtschaftsminister Christophe Darbellay am 10. Oktober über den Beschluss aufgrund des Vorschlags des Branchenverbands der Walliser Weine (IVV). Winzerinnen und Winzer aus dem Wallis sowie aus der Deutschschweiz sind irritiert und hinterfragen diesen Schritt teilweise scharf.

Artikel von:
O+W
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 15 / 2024 , S. 26
Trotz der Zwiespältigkeit bei den Winzerbetrieben hat der Kanton Wallis nun beschlossen, diese Werte zu senken. So dürfen beispielsweise der Silvaner, der Pinot noir sowie der Gamay ab 80.3 °Oe geerntet werden. Die Entscheidung wurde vor allem aufgrund ungünstiger Wetterbedingungen getroffen, die die Reife der Trauben beeinträchtigten. Wie Darbellay sagt, habe er mit kleinen, mittelgrossen und grossen Unternehmen gesprochen. Der Entscheid sei daher breit abgestützt. Es sei besser, die Anforderungen an den Zuckergehalt zu senken, anstatt kiloweise Trauben im Rebberg verfaulen zu lassen.

Kritik aus der Deutschschweiz

Besonders in den Deutschschweizer Weinbaukantonen wie Schaffhausen und Thurgau stösst diese Entscheidung auf Unverständnis. Hansueli Pfenninger, Leiter Fachstelle Rebbau in Schaffhausen und Thurgau, betont im Bericht vom Schweizer Fernsehen SRF, dass eine solche Massnahme in seiner Region undenkbar wäre. «Die Qualität der Weine hat oberste Priorität», so Pfenninger. Auch der Walliser und dreifach als «Weingut des Jahres» sowie «Bestes Schweizer Weingut des Jahrzehnts» ausgezeichnete Winzer, Diego ...