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Minimalschnitt im Spalier in Verbindung mit Piwi-Sorten

Weinbau mit Zukunft:

Für den mechanisierten Weinbau stellt der Minimalschnitt im Spalier eine interessante Möglichkeit dar, ökonomisch zu arbeiten. Mit dem kombinierten Anbau pilzwiderstandsfähiger Rebsorten wird auch ein ökologisch optimiertes Anbausystem geschaffen, das den Herausforderungen des Klimawandels angepasst ist.


Matthias Friedel | Jan Schäfer
HS Geisenheim University (D)

Das Erziehungssystem «Minimalschnitt im Spalier» (MSSp) ist ein zunehmend populäres Erziehungssystem, das die komplette Mechanisierung des Rebschnitts erlaubt und sich von «klassischen» Spaliersystemen hinsichtlich der Verteilung und Anzahl der Triebe, der Traubenstruktur und der Lichtexposition der Trauben unterscheidet (Intrieri et al. 2011, Walg 2010). Gründe für eine Umstellung auf MSSp sind fehlende Fachkräfte für den Rebschnitt, der Kostendruck im Basissegment und in der Fassweinproduktion sowie die schwankende Ertragssicherheit der vergangenen Jahre. Hinzu kommen eine Minderung von Spätfrost- und Hagelschäden sowie eine leicht verzögerte Reife zu den Vorteilen dieses Erziehungssystems. Ein weiteres Argument ist die Kostenersparnis: Für den weitverbreiteten Rutenschnitt werden im Direktzug rund 60 bis 90 AKh / ha benötigt (Walg 2018), während beim MSSp lediglich 2 AKh / ha zu Buche schlagen (Walg 2018). Die Kombination des Minimalschnitts im Spalier mit dem Anbau pilzwiderstandsfähiger Rebsorten (Piwi) stellt ein zweifaches Low-Input-System dar, das durch Einsparungen in Arbeitszeit- und Pflanzenschutzmittelaufwand sowie ...