Im Jahr 2023 wurden in der Schweiz 101 Millionen Liter Wein produziert, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme um 2 Prozent entspricht. In der Westschweiz wurden insgesamt 79.5 Millionen Liter Wein produziert, was einem Anstieg um fast 1,5 Prozent gleichkommt. In der Deutschschweiz waren es mit einem Erntevolumen von 16,5 Millionen Litern fast 4 Prozent mehr als im Vorjahr. In der italienischen Schweiz (Tessin und Misox) wurden insgesamt 4,9 Millionen Liter produziert, was einem leichten Rückgang (–1 %) entspricht. Die gesamtschweizerische Rebfläche betrug im Jahr 2023 insgesamt 14 569 Hektaren; das sind 37 Hektaren weniger als im Vorjahr (–0.3 %).
Der warme und trockene Sommer 2023 war für die Reben günstig, sowohl für die Bekämpfung von Krankheiten als auch für die Reifung der Trauben. Gleichzeitig war das Jahr 2023 aber durch den Befall mit Falschem Mehltau geprägt, der Anfang Juni lokal an Blütenständen auftrat. Stellenweise war je nach Anfälligkeit der Sorte auch ein ausgeprägtes Vorkommen von Echtem Mehltau zu beobachten. Die guten Wetterbedingungen wirkten sich anschliessend jedoch günstig auf die Gesundheit der Reben aus.
Das Jahr 2023 war überdies durch das fast vollständige Ausbleiben von Frühjahrsfrost gekennzeichnet. Gegen Ende Juli sorgten Hagelschläge lokal für teils erhebliche Ertragsverluste. Dank günstiger Wetterbedingungen erholten sich die Pflanzen jedoch gut. Auch wenn die Trockenheit und die Hitze eine gewisse Belastung für die Reben darstellten, konnten die Auswirkungen auf das Wachstum der Beeren dank der Bewässerungssysteme in Grenzen gehalten werden. Bei ausbleibendem Regen und mildem bis warmem Klima war der Gesamtkontext vor und während der Weinlese hervorragend.