Im Jahr 2024 wurden in der Schweiz 75 Millionen Liter Wein produziert, was gegenüber dem Vorjahr einem deutlichen Rückgang um 25.7 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Durchschnitt der letzten zehn Jahre hat die Produktion um 18.5 Prozent abgenommen. Die Weinernte 2024 ist nach 2021 die zweitschwächste der letzten 50 Jahre. Diese Abnahme ist primär auf die ungünstigen Wetterbedingungen wie Frost und Hagel sowie den Befall mit Falschem Mehltau zurückzuführen.
Die Westschweiz verzeichnete mit einer Produktion von insgesamt 60.6 Millionen Liter Wein einen Rückgang um 23.8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit einem Erntevolumen von 10.4 Millionen Liter waren die Produktionseinbussen in der Deutschschweiz noch ausgeprägter und lagen bei 36.9 Prozent. In der italienischen Schweiz (Tessin und Misox) wurden insgesamt 4.2 Millionen Liter produziert, womit der Rückgang in dieser Region geringer ausfällt (-15.6 %).
Hier finden Sie die detaillierten Erntemengen der einzelnen Kantone.
Ungünstige Wetterbedingungen als Hauptursache
Die Wetterbedingungen 2024 haben den Weinbäuerinnen und Weinbauern die Arbeit deutlich erschwert. Frühjahrsfröste sowie kaltes und nasses Wetter während der Blüte führten zu irreversiblen Ertragsschäden. Sowohl das Frühjahr als auch der Sommer waren von feuchtem Wetter geprägt, was in verschiedenen Schweizer Weinbaugebieten die Entwicklung des Falschen Mehltaus begünstigte. Auch während der Traubenlese gab es lange Regen- und Kälteperioden. So dauerte die Ernte insgesamt länger und das Risiko, Einbussen aufgrund von Fäule zu verzeichnen, war grösser. Dank der Geduld der Weinbäuerinnen und -bauern konnten die Trauben die gewünschte Reife dennoch erreichen, wobei ihr Zuckergehalt gegenüber den Vorjahren teilweise geringer ausfällt.
Starker Anstieg der Produktionskosten
Die Schweizer Weinproduzierenden trotzten all diesen Herausforderungen und legten ein bemerkenswertes Engagement an den Tag, um die Qualität ihrer Produktion zu gewährleisten. Aufgrund der besonders intensiven Pflege der Reben und der niedrigen Erträge sind ihre Produktionskosten jedoch stark angestiegen. Die Weine des Jahrgangs 2024 befinden sich derzeit noch im Ausbau, wobei die ersten Verkostungen gezeigt haben, dass die Qualität stimmt, auch wenn der Alkoholgehalt zum Teil niedriger ist.
Die gesamtschweizerische Rebfläche betrug im Jahr 2024 insgesamt 14 485 Hektare, das sind 84 Hektare weniger als im Vorjahr (-0.6 %).