Die Weinstatistiken des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) und des Schweizerischen Observatoriums des Weinmarkts (OSMV) haben Ende April für Aufruhr gesorgt, denn die Zahlen verdeutlichen den rückläufigen Konsumtrend von Wein. Der Jahresbericht der VSW zeigt nun, dass auch die Weinimporte aus den Spitzenreitern Italien, Frankreich und Spanien sowie aus anderen Ländern rückläufig sind. Einzig zulegen konnten die Importe aus Australien, Chile und den USA.
2024 kamen gemäss der Eidgenössischen Zollverwaltung 151 Millionen Liter Wein über die Schweizer Grenze, dies entspricht einem Rückgang von 3 % im Vergleich zum Vorjahr. Doch nicht nur die importierte Menge ist gesunken, auch der Wert ging um total 9 % zurück.
Ende des Schaumwein-Booms
Besonders der Schaumweinmarkt scheint gemäss den Daten den Zenit überschritten zu haben, der Rückgang sei mit -7 % markant, zudem fiel der durchschnittliche Flaschenpreis um 18 % von Fr. 8.30 auf Fr. 7.30. Diese Entwicklung liegt einerseits am allgemeinen Rückgang der Weinimporte, andererseits an der zunehmenden Inlandproduktion und der wachsenden Konkurrenz durch alkoholfreie Alternativen.
Rotwein unter Druck
Die Rotweinimporte haben um 6 % abgenommen, der Gesamtwert sank um 7 % auf 662 Millionen Franken, dies entspricht einem Durchschnittspreis von Fr. 7.70 pro Flasche. Auch der Import von rotem Offenwein ist mit –3 % rückläufig.
Weisswein uneinheitlich
Der Import von Weisswein in Flaschen verzeichnete einen leichten Rückgang von 2 %. Hier gibt es Unterschiede bei den Ländern: Während Spanien deutliche Einbussen von 13 % hinnehmen muss, konnte Marktführer Italien um 2 % zulegen. Im Zehnjahresvergleich liegt die gesamte Importmenge an Weisswein in Flaschen 18 % höher. Auch der Import von offenem Weisswein entwickelte sich mit + 12 % positiv.
Hintergrund
Die Importstruktur reflektiert gemäss VSW sowohl veränderte Konsumgewohnheiten als auch die Auswirkungen der besonders kleinen Schweizer Weinernte 2024, die vor allem den Bedarf an importiertem offenen Weisswein steigen liess.
Kommentar von Asella Imhasly am 17. Juli 2025 um 19:10 Uhr
Wir produzieren in der Schweiz sehr viel Wein. ich verstehe nicht, warum zusätzlich aus aller Herren Länder Weine importiert werden und wir Schweizer Winzer haben Mühe mit dem Absatz. Kein Italiener oder Franzose kauft in seiner Heimat Schweizer wein. Dort ist es klar, dass man die Weine aus den eigenen Land konsumiert. warum nicht in der Schweiz?