Wenn der Nachwuchs 
einsteigt …

Eltern können von Glück sprechen, wenn sich jemand aus der Familie zur Übernahme eines Familienbetriebs entscheidet, die Firma nicht aufgegeben oder verkauft werden muss. Für den Nachwuchs ist es schön, wenn er einen erfolgreichen Betrieb übernehmen und weiterführen kann. Aber es braucht klare Regelungen, damit kein Frustpotenzial wächst. Im Bild oben: Hermann Schwarzenbach mit Sohn Alain, bei denen die Stabübergabe geklappt hat.


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Rolf Leicher
Dipl. Betriebswirt, Heidelberg (D)

Die Kinder von Wein- oder Obstproduzenten erleben schon während ihrer Erziehung und Ausbildung den Wunsch der Eltern, dass sie dereinst den Betrieb übernehmen. Häufig lassen sie sich bei der Berufswahl beeinflussen. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass der Prozess, den Betrieb an die nächste Generation weiterzugeben, häufig delikat und schwierig ist. Das Lebensglück der Kinder ist letztlich wichtiger als die Übergabe des Betriebs an sie. Zumal die nachfolgende Generation in der Regel genau weiss, wo die Probleme im Betrieb liegen und wie hart die Arbeit ist, um erfolgreich zu sein. Aus diesem Grund erstaunt es nicht, wenn sich der Nachwuchs für einen anderen Beruf entscheidet.

 

Eignung des Juniors

Grundsätzlich sollte der Senior seine Erwartungen an den Nachwuchs nicht zu hoch ansetzen. Ob der Junior (im Folgenden ist stets auch die weibliche Interpretation mitgemeint) geeignet ist, lässt sich durch ein Anforderungsprofil feststellen. Dies reduziert die Gefahr, ihn zu stark nach Fingerspitzengefühl zu beurteilen. ...