Die Versuchsstation und Schule für Obst-, Wein- und Gartenbau mit dem Schloss ca. um 1900: In der Mitte das «Direktionsgebäude» mit den Dienstwohnungen in der ersten und zweiten Etage und dem Schulgebäude (rechts). (© Schlenker, Ernst: Zentralbibliothek Zürich)

Wie Müller-Thurgau zu einem Schloss samt Personal kam

1850 kam Hermann Müller im thurgauischen Seedorf Tägerwilen auf die Welt und es hätte 
damals wohl niemand gedacht, dass er dereinst Schlossherr werden würde. Wie es 
dazu kam und wieso die Eidgenossenschaft in den Besitz des Schlosses Wädenswil kam, stellt Markus Hungerbühler in seiner Recherche vor.

Artikel von:
Markus Hungerbühler
Anwalt und Weinakademiker
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 01 / 2025 , S. 12
  Als Hermann Müller am 21. Oktober 1850 im Haus (Abb. 1) an der heutigen Müller-Thurgau-Strasse 2 in Tägerwilen im Kanton Thurgau geboren wurde, ahnte er wohl noch nicht, dass er einst im Schloss in Wädenswil (Einstiegsbild) residieren wird. Sein beruflicher Werdegang begann als Lehrer im Kanton Thurgau und führte ihn als Forscher nach Deutschland und als Direktor zurück in die Schweiz. Sein Name und sein Wirken sind eng mit dem Ort Wädenswil verbunden. Nach der Ausbildung in Stein am Rhein zum Lehrer und Weiterbildung am Polytechnikum (heute ETH) in Zürich zum Fachlehrer für Naturwissenschaften studierte er Pflanzenphysiologie in Würzburg, wo er 1874 promovierte. Abb. 1: Geburtshaus von Hermann Müller an der heutigen Müller-Thurgau-Strasse 2 in Tägerwilen (TG). (© Staatsarchiv Thurgau)   Nach Assistenztätigkeit wurde er 1876 der Leiter des Instituts für Pflanzenphysiologie und Lehrer für Botanik an der Preussischen ...