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Winterverluste bei Bienenvölkern

In der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein haben 15 % der Bienenvölker den letzten Winter nicht überlebt. Die Verlustrate liegt im Schnitt früherer Jahre, jedoch gibt es grosse regionale Unterschiede und innerhalb der Regionen grosse Schwankungen. Dies geht aus der jährlichen Umfrage von apisuisse bei der Imkerschaft hervor, die zusammen mit dem Zentrum für Bienenforschung, Agroscope, durchgeführt wurde.

Artikel von:
apisuisse
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 09 / 2024 , S. 26

Die Umfrageresultate zeigen, dass 14.9 % der Bienenvölker den letzten Winter nicht überlebt haben, was dem Niveau des Vorjahrs entspricht (15.0 %), aber unter den Verlusten vor zwei Jahren (21 %) liegt. Zu den Winterverlusten kommen die Verluste vor dem Einwintern zwischen August und Oktober hinzu. Diese betragen 7.4 % und sind somit etwas höher als im Vorjahr (6.5 %). 10.1 % der eingewinterten Bienenvölker haben den Winter zwar überlebt, sind aber zu schwach, um sich zu einem starken Bienenvolk zu entwickeln.

Verluste pro Region Winter 2022/23 und 2034/24. (© apisuisse)

 

Regionale Unterschiede

Die Regionen Zürich und Lémanique (Kantone VS, VD, GE) hatten mit jeweils 13 % die geringsten Verluste. Auch in der Zentralschweiz sind die Verluste mit 13.2 % relativ tief. In der Ostschweiz und im Tessin liegen die Verluste bei 14.9 % resp. 14.5 %. Die höchsten Verluste verzeichneten die Regionen Espace Mittelland (BE, FR, SO, NE, JU) mit 16.6 % – dies, nachdem im letzten Jahr die Verluste bei nur 10.8 % lagen. Auch in der Nordwestschweiz (BS, BL, AG) sind die Verluste mit 16.3 % hoch. Diese beiden Regionen liegen über dem nationalen Durchschnitt.

Wichtig: Vielfältiges Blütenangebot

Im 20. Jahrhundert wurden häufig Verluste von bis zu 10 % verzeichnet und als normal angesehen. Seit Anfang der 2000er- Jahre treten höhere Verlustraten häufiger auf und schwanken jährlich auf hohem Niveau, ohne Trend zu Verbesserung oder Verschlechterung. «Die Verluste sind zum Teil auf die Varroa-milbe zurückzuführen, andere Ursachen liegen jedoch weiterhin im Dunkeln», so Jean-Daniel Charrière, Leiter des Zentrums für Bienenforschung von Agroscope. Eine mögliche Ursache liegt auch in der Nahrungsknappheit. Alle Bienenarten brauchen für ihre Entwicklung ein vielfältiges Blütenangebot, das ihnen über die ganze Saison Nektar und Pollen liefert. Nur so können sie ihre Brut versorgen und sich optimal auf den Winter vorbereiten. Gerade in den Sommermonaten fehlt diese Blütenvielfalt in vielen Regionen. Deshalb ist es wichtig, dass das Nahrungsangebot verbessert wird. Um die Situation zu verbessern, hat BienenSchweiz eine Blühflächenoffensive gestartet und bewirbt diese mit immobienen.ch. Rund eine halbe Million Quadratmeter Blühflächen warten nun auf Blühpatinnen und -paten. Weitere Informationen unter immobienen.ch oder bienen.ch/bluehflaechen.

Reichhaltiges und vielfältiges Blütenangebot ist wichtig für Bestäuber. (© apisuisse)

 

Umfrage Winterverluste

Apisuisse führt jedes Jahr zusammen mit dem Zentrum für Bienenforschung (ZBF) eine Onlineumfrage zu den Winterverlusten durch. 1313 Imkerinnen und Imker mit total 1524 Bienenständen haben dieses Jahr an der Umfrage teilgenommen. Sie betreuten im August 2023 20 597 Bienenvölker. Ein Grossteil der Fragen stammt aus dem internationalen Forschungsprojekt Coloss. So können die Datensätze später mit anderen Ländern verglichen werden.

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