«Wir möchten einfach gleich lange Spiesse»

Nachgefragt bei Beat Kamm, Präsident Branchenverband Zürcher Wein (BVZW)


SZOW

SZOW: Beat Kamm, wie viele andere Weinbaukantone senkt auch der Kanton Zürich die Ertragslimiten. Wahrscheinlich waren nicht alle Winzer/Kellereien mit dem Entscheid der Deklassierung glücklich.

Beat Kamm: Vorweg ist zu sagen, dass die AOC-Limiten nur einen bescheidenen Einfluss auf die Durchschnittsernten der letzten Jahre hatten. Der Kanton Zürich erntete bei den allermeisten Sorten im Schnitt deutlich tiefere Mengen. Dennoch gibt es Betriebe, die Einschnitte haben werden.


Was waren die Gegenreaktionen?

Verständliche Frustrationen bei Einschränkungen der Primärproduktion, weil daraus eine direkte Reduktion des Umsatzes erfolgt.


Können Sie Beispiele nennen, die es hart trifft?

Zum Beispiel Selbstkelterbetriebe mit gutem Absatz von weissen Spezialitäten, die nun 200 g/m2 weniger produzieren müssen. Oder Kellereien mit fixen Abnahmegarantien für Zürcher AOC-Weine, die nun allenfalls ihre Übernahmemengen anpassen müssen, was beim Traubenproduzent eine Einbusse bringt, da der Preis der Weine meist bereits fixiert ist.


Glauben Sie, dass mit den Deklassierungen das Problem hinreichend gelöst ist?

Die Deklassierung ist eine Möglichkeit, ...