© (weinweltfoto.ch) Alter Pinot noir Rebstock

Zu alt für die Zukunft?

Die Altersstruktur der Rebflächen und die Sortenentwicklung in den Kantonen Schaffhausen, Thurgau und Zürich zeigen eines ganz klar: In den kommenden Jahren müssen viele Anlagen erneuert werden. Piwi-Sorten haben da gute Aussichten.

Artikel von:
Michael Gölles
Strickhof, Wülflingen
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 03 / 2024 , S. 10
Weinreben können ein beträchtliches Alter erreichen und von vielen Weinmachenden werden Trauben von alten Rebstöcken als besonders geeignet zur Herstellung von hochwertigen Weinen angesehen. Trotzdem gibt es auch gute Gründe, die für eine Erneuerung von Rebanlagen sprechen, wie z. B. veränderte Konsumentenbedürfnisse oder mangelnde Rentabilität. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erreichte der Weinbau in der Schweiz seine grösste Ausdehnung, mit bedeutenden Anbauflächen auch in der Deutschschweiz. Heute sind schweizweit rund 14 500 ha mit Reben bestockt. Grösstenteils liegen diese Flächen in der Westschweiz, in der Deutschschweiz ist nur noch ein kleiner Bruchteil der ehemaligen Rebfläche vorhanden. Mit den Veränderungen der Rebflächen hat sich auch der Sortenspiegel geändert. So wurden z. B. am Zürichsee im frühen 20. Jahrhundert überwiegend weisse Sorten – meist Räuschling oder Elbling – angebaut. Bis in die 70er-Jahre desselben Jahrhunderts wurden im Kanton Zürich dann fast ausschliesslich Blauburgunder und Riesling-Silvaner gepflanzt. Erst ab den 90er-Jahren kamen weitere Sorten hinzu und die ...