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7. Praktikertag: Wurzel – Boden – Piwi

Traditionsgemäss fand auf dem Bioweingut von Karin und Roland Lenz der jährliche Piwi-Praktikertag im Dezember 2023 statt. Es kamen viele Interessierte.

Artikel von:
Remo Räz
Diesen Artikel finden Sie in der Ausgabe 02 / 2024 , S. 24
Der 7. Praktikertag von Piwi-CH stand ganz im Zeichen der Themen Wurzel – Boden – Piwi. Die 65 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartete spannende Vorträge: Den Start machte Martin Auer von der Rebschule Auer zum Thema «Wurzel und Unterlagenwahl». Bei seinen Ausführungen konnte er viele eigene und praktische Erfahrungswerte einfliessen lassen. Sein Fazit war, dass im Bereich Unterlagenforschung – Weiterentwicklung noch viel zu tun bleibt, um den zukünftigen klimatischen Herausforderungen gerecht zu werden. Als Nächstes stellte Else Bünemann vom FiBL den spannenden und bereits 45-jährigen DOK-Bodenversuch (Dynamisch-Organisch-Konventionell) vor. Die wissenschaftlichen Resultate lassen daraus schliessen, dass einzig die biodynamische Bewirtschaftung das Bodenleben vielfältiger macht und dadurch Boden- sprich Humusaufbau entsteht. Danach gings in die Weissweinverkostung, mit vier Serien zu vier Weinen: Schaumweine, leichte und kräftige Weissweine sowie Rosé. Die Weine zeigten ihre Charaktervielfalt auf. Auch unbekanntere Neuzüchtungen wie Sauvignon Signum, Floreal, Donauveltliner oder 6-028 wiesen auf ihre qualitativen Möglichkeiten hin.

Stand der Rebzüchtung

Nach dem Mittagessen informierte Valentin Blattner über die Herausforderungen der aktuellen Rebzüchtung. Trotz heute möglicher Gen-Untersuchungen ist der Versuchsanbau im Weingarten entscheidend. Denn die Natur, in diesem Fall die Mehltaupilze, sind unglaublich agil und anpassungsfähig, sodass immer wieder Genkombinationen geknackt werden. Deshalb ist seine Empfehlung zum Weinbau der Zukunft klar: Der Piwi-Anbau soll mit einem angepassten Pflanzenstärkungsmanagement begleitet und mit viel Diversität kombiniert werden. Andreas Dilger vom Piwi-Weingut Dilger aus Freiburg (D) erzählte abschliessend über seine Erfahrungen mit der Vermarktung über sein SOLAWI-Projekt (solidarische Landwirtschaft) sowie über die Aktivitäten von Piwi-Deutschland und Piwi-International. Als Gemeinschaftsprojekt steht dabei die Weinmesse ProWein in Düsseldorf im Zentrum (10.–12.3.2024), da diese das Thema Piwi in den Fokus stellt. Zum Abschluss wurden weitere vier Serien mit je vier Rotweinen verkostet. Es waren eher leichte Rotweine (Prior, Cabernetzüchtungen und Cuvées) und es wurde schnell klar, dass auch hier qualitativ hochwertige Piwi-Rotweine existieren, die überzeugen.

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