In einer dreijährigen Studie (2020–2022) in einer Blauburgunderanlage in Wädenswil wurden Basaltmatten der Firma Basalt-Fibertec GmbH in vier Rebzeilen ausgelegt, vier weitere Reihen dienten als unbehandelte Kontrollflächen. Um eine einheitlich unkrautfreie Ausgangssituation zu schaffen, wurde der Unterstockbereich in allen Reihen vor der Verlegung mechanisch mit dem Löffelschar bearbeitet. Die Matten aus reinem Basaltgestein wurden ohne zusätzliche Befestigung direkt auf den Boden gelegt und monatlich hinsichtlich Unkrautdruck und mechanischer Stabilität auf einer Skala von 0 (kein) bis 9 (starker Bewuchs/Schaden) bewertet.
Guter Start – aber nicht von Dauer
Im ersten Versuchsjahr (2020) reduzierten die Matten den Unkrautdruck deutlich. Gegen Saisonende traten jedoch erste Schwächen auf – insbesondere an Rändern und Übergängen. Die Stabilität nahm merklich ab, insbesondere durch Beschädigungen beim Mulchen. Da die Matten auf unebenem Boden auflagen, wurden sie teilweise vom Mähwerk erfasst und beschädigt. Ab dem zweiten Jahr (2021) verschärften sich die Probleme: Besonders das einjährige Rispengras (Poa annua) nutzte organische Ablagerungen wie Laub und Staub auf der Mattenoberfläche als Keimbett.

Abb.: Entwicklung der Unkrautunterdrückung durch Basaltmatten im Unterstockbereich über drei Jahre (2020–2022) in Wädenswil. (© Agroscope)
2022 war der Unkrautdruck auf den Matten fast ebenso hoch wie in den Kontrollreihen – die ursprüngliche Wirkung war damit nahezu aufgehoben. Die Unkräuter breiteten sich über Ränder, Lücken und Übergänge aus. Der Unkrautbewuchs erreichte gegen Saisonende den Höchstwert von 9.0 – gleichauf mit den unbehandelten Reihen. Hinzu kam eine zunehmende Mäuseaktivität unter den Matten. Die Abbildung zeigt die Entwicklung über die drei Jahre hinweg.
Mechanik als Schwachstelle
Die fehlende Befestigung erwies sich als zentraler Schwachpunkt. Durch wiederholte Mulchdurchfahrten verschoben sich die Matten, was ihre Wirkung weiter verringerte. Mäuselöcher, unebener Untergrund und punktuelle Schäden durch das Mähwerk trugen zusätzlich zur Instabilität bei.
Zudem zeigte sich, dass die Matten der mechanischen Belastung auf Dauer nicht standhielten – obwohl der Hersteller eine Lebensdauer von bis zu fünf Jahren angibt. Eine Fixierung mit Bodenankern oder der Einsatz schmalerer Matten zur besseren Anpassung an das Gelände hätten die Haltbarkeit verbessern können. Dennoch stossen sie unter den Bedingungen des Rebbaus mit regelmässigem Maschineneinsatz an ihre Grenzen.
Fazit: Kurzfristige Lösung mit Ablaufdatum
Basaltmatten bieten eine kurzfristig wirksame Unkrautkontrolle, verlieren jedoch rasch an Effektivität. Besonders an den Randzonen etablierten sich Unkräuter schnell wieder. Die Kombination aus mechanischem Verschleiss und der Ansiedlung konkurrenzstarker Arten wie Poa annua schränkt den Einsatz im Dauerbetrieb deutlich ein. Für Jungreben oder Spezialanlagen mit geringerer Belastung könnten sie dennoch eine Option sein.
Trotzdem stossen sie unter den Bedingungen des Rebbaus mit regelmässigem Maschineneinsatz an ihre Grenzen. Langfristig relativiert sich der Effekt. Ihre Kosten liegen mit ca. Fr. 5.50/m² im oberen Bereich.
Ausblick
Für eine dauerhaft reduzierte und praxistaugliche Unkrautpflege braucht es widerstandsfähigere, anpassbare Materialien. Die Erfahrungen mit Basaltmatten zeigen: Potenzial ist vorhanden – doch ohne Weiterentwicklungen in Materialqualität und Verankerung bleiben sie eine temporäre Nischenlösung.
Dank
Wir danken der Firma Basalt-Fibertec GmbH für das Zurverfügungstellen der Matten sowie der Firma databaum AG für das Bereitstellen der Bodensensoren. Ebenso danken wir dem Team des Weinbauzentrums Wädenswil für die Unterstützung bei der Betreuung der Versuchsparzellen.